Warten auf konkrete Hinweise der EZB zu einer Zinswende
Wann können Sparer im Euroraum auf eine Zinserhöhung hoffen?
Mit Spannung wird erwartet, ob die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag ihre bisherigen Angaben zum Zeitpunkt einer Zinswende präzisiert. Das Ergebnis der turnusmäßigen Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt wird am frühen Nachmittag (13.45 Uhr) bekannt gegeben. Im Juni hatten die Währungshüter in Aussicht gestellt, ihr milliardenschweres Anleihenkaufprogramm Ende des Jahres auslaufen zu lassen. Die Leitzinsen sollen aber mindestens bis "über den Sommer 2019" auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben.
Beobachter erwarten allerdings, dass die Notenbank beim Thema Zinserhöhung die Zeitangabe vorerst nicht präzisieren wird. Die Währungshüter dürften sich alle Türen offen halten - auch wegen möglicher Folgen der Handelskonflikte, die vor allem von den USA angeheizt werden. Eine Eskalation des Streits zwischen den USA auf der einen Seite und der EU und China auf der anderen Seite könnte die weltweite Konjunkturerholung dämpfen.
Zugleich dürften die Währungshüter an ihrem angekündigten Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm festhalten. Die EZB hat in Aussicht gestellt, das Volumen ab September von bisher 30 Milliarden Euro pro Monat auf 15 Milliarden zu senken, bevor das Programm Ende des Jahres komplett eingestellt wird.
Seit Beginn des Kaufprogramms im März 2015 hat die Notenbank Staats- und Unternehmensanleihen im Gesamtwert von knapp 2,5 Billionen Euro erworben. Damit will sie die Konjunktur stützen und die Inflation anheizen, die zeitweise bedenklich niedrig war.
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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