Südkoreas Zentralbank senkt Leitzins erneut
Zum zweiten Mal in drei Monaten hat die Zentralbank von Südkorea wegen der zuletzt schwachen Konjunkturdaten den Leitzins erneut gesenkt.
Der Geldmarktausschuss der südkoreanischen Notenbank beschloss am Mittwoch, den Leitzins von 1,50 Prozent auf 1,25 Prozent herabzusetzen. Experten hatten überwiegend damit gerechnet, dass die Währungshüter den Leitzins weiter reduziert.
Im Juli hatte die Bank den Zinssatz bereits um 0,25 Punkte gesenkt, um die Wirtschaft stärker anzukurbeln. Durch die Senkung des Zinssatzes werden Kredite billiger, weswegen unter anderem Unternehmen leichter investieren können.
Der Ausschuss sei zu dem Schluss gekommen, "dass das Tempo des einheimischen Wirtschaftswachstums langsam bleibt", hieß es in der Mitteilung der Bank. Das Konsumwachstum habe sich abgeschwächt. Auch habe sich die Schwäche der Exporte und Sachinvestitionen fortgesetzt.
In Südkorea wächst die Sorge, die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens könne angesichts der geringen Inflation in eine Deflation rutschen. Im September fiel der im Jahresvergleich um 0,4 Prozent. Von einer Deflation spricht man, wenn das Preisniveau stetig zurückgeht. Verbraucher sowie Unternehmen könnten dann in Erwartung weiter sinkender Preise Anschaffungen und Investitionen aufschieben.
Die Inflation wird nach Einschätzung der Bank of Korea für einige Zeit um das Null-Prozent-Niveau schwanken und dann vom nächsten Jahr an im Bereich von einem Prozent liegen. Die Wirtschaft wuchs in der ersten Hälfte 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent.
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SEOUL (dpa-AFX)
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