Bank of England hält Leitzins stabil
Die Bank of England (BoE) hat nach der Weichenstellung für einen geregelten Brexit Ende Januar ihren Leitzins nicht angetastet.
Der Schlüsselzins verharrt damit bei 0,75 Prozent, wie die Notenbank mitteilte. Der Beschluss fiel mit sieben zu zwei Stimmen, wobei die Mitglieder Jonathan Haskel und Michael Saunders wie schon bei der vormaligen Sitzung für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte votierten.
Der britische Premierminister Boris Johnson will das von ihm mit Brüssel ausgehandelte Abkommen zum Austritt Großbritanniens aus der EU am Freitag dem Parlament in London vorlegen. Eine Zustimmung gilt als sicher, weil Johnson nach dem Wahlsieg über eine große Mehrheit verfügt.
Mit dem klaren Wahlsieg ist die Unsicherheit über den Brexit vorerst verflogen. Wenn das schwache Wachstum sich allerdings als hartnäckiger erweist als angenommen, dürfte es die BoE ermutigen, sich im Jahr 2020 einer Zinssenkung zu nähern.
In dem Begleittext zur Zinsentscheidung hieß es, eine Zinssenkung sei "möglicherweise nötig", sollte sich die Weltwirtschaft weiter abschwächen und es zu erneuten Unsicherheiten über den Brexit kommen. Sollten diese Risiken aber ausbleiben, könnten "moderate" Zinserhöhungen erfolgen.
Die Amtszeit von BoE-Gouverneur Mark Carney endet am 31. Januar 2020. Als Favoriten für die Nachfolge gelten Minouche Shafik, Direktorin der London School of Economics, Andrew Bailey, Chef der Financial Conduct Authority, und Kevin Warsh, ein ehemaliger Spitzenbeamter der US-Notenbank. Das Finanzministerium hat betont, dass noch keine endgültige Entscheidung zur Nachfolge getroffen worden sei und dass eine Ankündigung vor Weihnachten nicht sicher sei.
Von Andreas Plecko
LONDON/FRANKFURT (Dow Jones)
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