Barkow: EZB-Strafzins belastet deutsche Banken mit 8% des Gewinns
Der negative Einlagenzins der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet die deutschen Banken nach Berechnungen von Barkow Consulting mit einem Betrag, der rund 8 Prozent ihres Vorsteuergewinns entspricht.
Laut Barkow parkten deutsche Institute im Juni 551 Milliarden Euro an Überschussreserven bei der EZB, was sie im ersten Halbjahr rund 0,9 Milliarden Euro an Zinsen kostete. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr ergibt sich laut Barkow eine Belastung von 2,2 Milliarden Euro, was 8,3 Prozent der 2015 erzielten Vorsteuergewinne entspricht.
Der Satz für Überschusseinlagen bei der EZB liegt seit längerer Seit bei minus 0,40 Prozent. Da bedeutet, dass Banken keine Guthabenzinsen erhalten, sondern Einlagenzinsen zahlen. Die Kritik an diesem Instrument ist in Deutschland besonders groß. Barkow weist darauf hin, dass Banken auf der anderen Seite von den sehr niedrigen Finanzierungskosten profitieren, so dass die Bilanz aus Sicht der Banken insgesamt sicher anders aussehe.
Volkswirte erwarten überwiegend, dass die EZB ihren Einlagensatz bis weit ins kommende Jahr hinein unverändert lassen wird.
(END) Dow Jones Newswires<
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