EZB will ab Juli wohl Ende der lockeren Geldpolitik signalisieren
Die Europäische Zentralbank (EZB) will laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" die Öffentlichkeit bereits ab Juli auf das Ende ihrer extrem lockeren Geldpolitik einstimmen.
Die Notenbank plane, ab Mitte des Jahres die Botschaft zu verbreiten, dass es für die wirtschaftliche Entwicklung kaum noch Abwärtsrisiken gebe, heißt es in einer Vorabmeldung zur aktuellen Ausgabe. Angaben zur Quelle machte das Magazin nicht.
Die EZB-Führung plane zudem, ab Herbst darzulegen, wie der Ausstieg aus dem milliardenschweren Wertpapierkaufprogramm (QE) vonstatten gehen soll. Fest stehe schon jetzt, dass die Käufe zu Beginn des nächsten Jahres nicht abrupt gestoppt werden sollen. Stattdessen werde eine schrittweise Rückführung in Stufen von 10 oder 20 Milliarden Euro angepeilt. Erst Ende 2018 sollen dann bei Bedarf Leitzinsen angehoben werden.
Seit März 2015 kauft die EZB Wertpapiere in Milliardenhöhe. Aktuell sind es 60 Milliarden Euro pro Monat. Nach derzeitigem Stand soll das Programm noch mindestens bis Ende 2017 laufen. Der wichtigste Leitzins, der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld leihen können, liegt derzeit bei null Prozent. Der Einlagensatz, der auf von Banken bei der EZB geparktes Geld erhoben wird, ist derzeit negativ und liegt bei minus 0,4 Prozent. Die Banken müssen also Zinsen bezahlen, wenn sie Geld auf EZB-Konten halten. Sowohl die historisch niedrigen Leitzinsen als auch die Wertpapierkäufe sollen die Konjunktur stützen und für Preisstabilität sorgen./tos/bgf/fbr
HAMBURG/FRANKFURT (dpa-AFX)
Weitere News
Bildquellen: Yurchyks / Shutterstock.com, Jorg Hackemann / Shutterstock.com