Leitzinserhöhung

Zentralbanken in Südkorea und Neuseeland heben Zinsen an

13.07.22 10:27 Uhr

Zentralbanken in Südkorea und Neuseeland heben Zinsen an | finanzen.net

Die Notenbank Südkoreas zieht wegen des Preisauftriebs die Zügel weiter an.

Der geldpolitische Ausschuss beschloss am Mittwoch, ihren Leitzins um 0,5 Punkte anzuheben. Der Zinssatz, der für die Kosten der Kredite zwischen den Banken entscheidend ist, erhöhte sich dadurch auf 2,25 Prozent. Es war die sechste Zinsanhebung seit Mitte 2021. Die Notenbank betonte, dass eine "präventive Reaktion" auf die negativen Auswirkungen der Inflation für geraume Zeit sehr wichtig sei. Es sei vorauszusehen, dass die Verbraucherpreisinflation vorerst weiter über dem Niveau von 6 Prozent und damit deutlich über der Voraussage im Mai von 4,5 Prozent für das ganze Jahr liegen werde. Angefeuert von den Energiepreisen war die Inflationsrate in der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens im Juni auf 6 Prozent gestiegen.

Neuseeland stemmt sich mit deutlichem Zinsschritt gegen hohe Inflation

Die Notenbank Neuseelands hat vor dem Hintergrund einer hohen Inflation im Land den Leitzins deutlich angehoben. Der Leitzins steige um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent, wie die Währungshüter am Mittwoch in Wellington mitteilten. Analysten hatten den Schritt mehrheitlich erwartet. Zudem sieht die Zentralbank die Notwendigkeit weiterer Zinsschritte. Die neuseeländische Notenbank erhöhte damit den Leitzins innerhalb etwa eines Jahres von 0,25 Prozent auf jetzt 2,50 Prozent angehoben. Mit der straffen Geldpolitik verfolgt sie einen konsequenten Kurs gegen die hohe Teuerung.

Mit den Maßnahmen soll die Inflationsrate zurück in die angestrebte Spanne von ein bis drei Prozent gedrückt werden. Nach jüngsten Daten vom April lag die Inflationsrate im ersten Quartal bei 6,9 Prozent und damit so hoch wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. Die Preisdaten für das zweite Quartal werden am 18. Juli erwartet. Gründe für die hohe Teuerung sind vor allem stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie hohe Preise für viele industrielle Vorprodukte infolge der globalen Lieferkettenengpässe.

SEOUL/WELLINGTON (dpa-AFX)

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