EZB bestätigt Zinsen und Forward Guidance zu Anleihekäufen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen sowie Monatsvolumen und vorläufige Dauer ihrer Anleihekäufe bestätigt und auch die Forward Guidance für diese Ankäufe nicht geändert.
In dem nach der aktuellen EZB-Ratssitzung veröffentlichten geldpolitischen Statement heißt es weiterhin, dass die EZB bereit sei, ihre Anleihekäufe falls erforderlich zeitlich auszudehnen und/oder zu erhöhen.
Wörtlich heißt es in der Erklärung: "Sollte sich der Ausblick eintrüben oder sollten die Finanzierungsbedingungen nicht mehr mit einem weiteren Fortschritt hin zu einer nachhaltigen Korrektur der Inflationsentwicklung im Einklang stehen, so ist der EZB-Rat bereit, das Programm im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer auszuweiten." Viele Volkswirte hatten erwartet, dass die EZB diesen Passus ändern würde, um eine Reduzierung der Ankäufe ab 2018 anzudeuten.
Die EZB bestätigte, dass sie monatlich Anleihen für 60 Milliarden kaufen will - "bis Ende Dezember 2017 oder erforderlichenfalls darüber hinaus und in jedem Fall so lange, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht", wie es in der Erklärung heißt.
Auch die Forward Guidance für die Leitzinsen blieb unverändert. Laut der Erklärung geht der EZB-Rat davon aus, dass die Leitzinsen "für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden".
Unverändert blieben schließlich auch die Leitzinsen: Der Hauptrefinanzierungssatz verharrte bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent und der Satz für Überschusseinlagen bei der EZB bei minus 0,40 Prozent.
Beobachter erwarten, dass EZB-Präsident Mario Draghi in seiner gegen 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz indirekte Hinweise auf den Fortgang des Anleihekaufprogramms ab 2018 geben wird. Spekuliert wird, dass er mitteilen wird, dass die zuständigen Arbeitsgruppen mit einer Prüfung dieser Angelegenheit betraut worden seien.
Von Interesse wird ferner sein, ob und wie Draghi die deutliche Aufwertung des Euro kommentieren wird. Zudem wird er die jüngsten Stabsprojektionen zu Wachstum und Inflation vorstellen.
FRANKFURT (Dow Jones)
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