US-Notenbank Fed tastet Leitzins nicht an
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins stabil gehalten.
Er blieb damit in der Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. An den Finanzmärkten war dieser Beschluss allgemein erwartet worden. Die Entscheidung im Offenmarktausschuss (FOMC) fiel einstimmig. Die Fed signalisierte, dass sie auf ihrem Kurs der graduellen Zinserhöhungen bleiben will. In ihrem Begleittext gab es auch keine Hinweise, die geeignet wären, die Markterwartungen für eine Zinserhöhung im Juni zu zerstreuen.
Im März hatten die Währungshüter den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht. Damals hatten die Notenbanker in ihren Projektionen zum künftigen Leitzinspfad im Mittel zwei weitere Zinserhöhungen für dieses Jahr signalisiert; sie waren aber fast gleichmäßig zwischen denen geteilt, die zwei zusätzliche Schritte avisierten und denen, die drei Schritte erwarteten. Insgesamt könnte es also in diesem Jahr sogar zu vier Zinserhöhungen kommen.
Die zehnjährige Treasury-Rendite hat jüngst zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren 3 Prozent erreicht, was die Erwartung widerspiegelte, dass die Fed ihren Leitzins in diesem Jahr auch vier Mal anheben könnte. Die US-Währungshüter dürften insgeheim sehr froh sein, dass die Finanzmärkte proaktiv reagieren und ihnen damit quasi die Arbeit abnehmen.
Von Nick Timiraos
WASHINGTON (Dow Jones)
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