Britische Notenbank erhöht Leitzins zum dritten Mal in Folge
Die Bank of England (BoE) hat im Kampf gegen die hohe Inflation ihren Leitzins erneut erhöht.
Der Leitzins steigt um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent. Börsianer und Ökonomen hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Es war die dritte Zinserhöhung in Serie. Der Beschluss für die Erhöhung um 25 Basispunkte fiel mit 8 zu 1 Stimmen. Ratsmitglied Jon Cunliffe votierte für einen konstanten Zins bei 0,50 Prozent.
Die Inflation in Großbritannien war im Januar auf ein 30-Jahreshoch von 5,5 Prozent geklettert und lag damit deutlich über dem Ziel der Bank von 2,0 Prozent. Der russische Krieg in der Ukraine hat die ohnehin schon schwierige Inflationslage weiter verschärft, da Großbritannien ein Nettoimporteur wichtiger Rohstoffe ist. Die durch die Pandemie verursachten Probleme in der Versorgungskette und in geringerem Maße auch der Brexit haben ebenfalls zur hohen Inflation beigetragen.
Die Entscheidung der BOE kam einen Tag nach der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen zum ersten Mal seit 2018 anzuheben und bis zum Jahresende sechs weitere Erhöhungen vorzusehen, und zwar aus ähnlichen Gründen - hohe Inflation und enger Arbeitsmarkt.
Die BoE erklärte, der Anstieg der Rohstoffpreise seit dem Einmarsch Russlands bedeute, dass die Inflationsrate in den drei Monaten bis Juni bei etwa 8 Prozent liegen werde und später im Jahr vielleicht sogar noch höher. In den kommenden Monaten könnten weitere Erhöhungen erforderlich sein, fügte die BoE hinzu.
Der globale Inflationsdruck werde sich in den kommenden Monaten noch erheblich verstärken, während sich das Wachstum in den Volkswirtschaften, die Nettoenergieimporteure sind, einschließlich des Vereinigten Königreichs, wahrscheinlich verlangsamen werde.
LONDON (Dow Jones)
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