Britische Inflation auf Dreijahrestief - Neue Nahrung für Zinssenkungsdebatte
Die Diskussion über eine Zinssenkung in Großbritannien hat mit neuen Inflationsdaten zusätzliche Nahrung bekommen.
Nach Zahlen des Statistikamts ONS vom Mittwoch fiel die allgemeine Teuerung im Dezember auf 1,3 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit gut drei Jahren. Analysten hatten überwiegend eine höhere Rate erwartet. Die Inflation liegt zudem deutlich unter dem Inflationsziel der britischen Zentralbank von zwei Prozent.
Das britische Pfund gab nach Veröffentlichung der Zahlen nach. Damit knüpft es an seine Verluste der vergangenen Tage an. Hintergrund des Wertverlusts ist eine noch recht junge Debatte über niedrigere Leitzinsen. Angefacht wurde die Diskussion durch den Vorsitzenden der Bank of England, Mark Carney. Hinzu kamen mehrere Stimmen ebenfalls ranghoher Notenbanker, die ihm beipflichteten.
Eine niedrige Inflation verschafft der Zentralbank grundsätzlich Spielraum, auf eine schwächere Wirtschaft mit Zinssenkungen zu reagieren. Die Brexit-Unsicherheit hat im vergangenen Jahr die britische Konjunktur spürbar belastet. Hinzu kamen die allgemeine Wachstumsschwäche der Weltwirtschaft und zahlreiche Politrisiken wie die vielen Handelsstreitigkeiten.
Notenbankchef Carney wird im März durch den Chef der britischen Finanzaufsicht FCA, Andrew Bailey, ersetzt. Über dessen geldpolitische Haltung ist bisher sehr wenig bekannt. Die nächste Zinssitzung der Bank of England findet Ende Januar statt.
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LONDON (dpa-AFX)
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