Fed-Chef Powell: Weitere graduelle Zinsanhebungen angemessen
Eine Fortsetzung des moderaten geldpolitischen Straffungskurses in den USA ist aus Sicht des neuen Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, angemessen.
Angesichts des starken Wachstumsausblicks könne die Fed ihre Leitzinsen weiter graduell anheben, sagte Powell laut Redetext am Dienstag vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Die jüngsten Börsenturbulenzen sollten die US-Wirtschaft nicht besonders stark belasten, meinte Powell.
Mit Blick auf das US-Wachstum gab sich Powell zuversichtlich. "Einige der Gegenwinde, mit denen die US-Wirtschaft in den vergangenen Jahren konfrontiert war, haben sich in Rückenwind verwandelt." Zudem sei die staatliche Ausgabenpolitik expansiver geworden. Damit spielt der Fed-Chef auf die Steuerreform der Regierung und die unlängst beschlossenen Ausgabensteigerungen an. Auch die Auslandsnachfrage nach US-Produkten habe sich verbessert.
In den nächsten Jahren werde die Fed ihre Geldpolitik so ausrichten, dass sowohl ein Überhitzen der Wirtschaft vermieden als auch das Preisziel der Fed von zwei Prozent nachhaltig erreicht werde. Volkswirte sehen eine mögliche Überhitzung in den USA insbesondere vom Arbeitsmarkt ausgehen, weil dieser bereits an der Vollbeschäftigungsschwelle operiert. Das Preisziel der Fed, die sich am Ausgabenindex PCE orientiert, ist nach wie vor noch nicht ganz erreicht.
Die Auswirkungen der starken Kursverluste an der Börse von Anfang Februar bewertete Powell ebenso wenig dramatisch wie den Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den USA. "Wir sehen nicht, dass diese Entwicklungen den Wirtschaftsausblick, den Arbeitsmarkt und die Inflation stark belasten." Die wirtschaftlichen Aussichten blieben stark. Weitere graduelle Zinsanhebungen durch die Fed würden dem Erreichen der Fed-Ziele am besten dienen.
Fachleute rechnen in diesem Jahr mit drei, möglicherweise sogar vier Zinsanhebungen durch die Fed. An den Finanzmärkten sind drei Anhebungen fast vollständig eingepreist. Der nächste Zinsschritt der Fed wird für die nächste Sitzung des geldpolitischen Ausschusses Mitte März erwartet. Damit würde die Notenbank ihren Ende 2015 begonnenen behutsamen Straffungskurs fortsetzen.
WASHINGTON (dpa-AFX)
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