Hedgefonds-Manager Kyle Bass rechnet mit weiter sinkenden US-Zinsen
Während Zentralbanken weltweit eine stimulierende Geldpolitik verfolgen, rechnet Hedgefonds-Manager Kyle Bass damit, dass auch die US-Zinsen weiter sinken werden.
• Handelsstreit schürt Sorgen bei Anlegern
• Zentralbanken lockern ihre Geldpolitik
• Bass prognostiziert, dass die Zinsen weiter sinken
Weltweit herrscht Unsicherheit
Die USA finden kein Ende in ihrem Handelskonflikt mit China. Beide Nationen verkündeten Zölle auf Waren des Gegenspielers in Milliardenhöhe. Nachdem es US-Präsident Donald Trump zu langsam voranging, kündigte er Anfang August erneut Zölle in Milliardenhöhe auf chinesische Importe an. Kürzlich entschloss man sich in den USA dann dazu immerhin diese Zölle zum Teil bis Dezember aufzuschieben. Zudem wurde die telefonische Fortsetzung der Handelsgespräche angekündigt. Hedgefonds-Manager Kyle Bass gehe dennoch nicht davon aus, dass ein Handelsdeal in Sicht sei. Er erachte es als Trumps politisches Kalkül weiterhin Gespräche zu führen, wie CNBC berichtet.
Mit diesem immer wieder aufs Neue eskalierenden Handelsstreit sorgen die beiden Nationen allgemein für Verunsicherung an den Märkten und schüren bei Anlegern weltweit Sorgen um das Wirtschaftswachstum.
Lockere Geldpolitik
Vor dem Hintergrund dieses nicht enden wollenden Konflikts und zunehmender Unsicherheit weltweit, reagieren Zentralbanken rund um den Globus mit einer lockeren Geldpolitik, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln. Und das während sich Deutschlands und Frankreichs 10-jährige Anleihen auf negativem Gebiet bewegten, ebenso wie Japans Referenzzinssatz. Des Weiteren habe auch China stimulierende Maßnahmen vorgenommen, um das zurückgehende Wirtschaftswachstum zu mildern. "Es ist verrückt. Die Japaner machen weiter. Die Chinesen drucken Geld, als wäre es ein Volkssport heutzutage. Europa will eine quantitative Lockerung neustarten", meint Bass gegenüber CNBC.
Und auch die US-Notenbank Federal Reserve senkte den Leitzins Ende Juli erstmals seit einem Jahrzehnt, um 25 Basispunkte. Damit liegt er derzeit zwischen 2,00 und 2,25 Prozent. Als Gründe führte sie die globalen Entwicklungen, wie den Handelskrieg zwischen den USA und China und das verlangsamte globale Wachstum an. Die Fed zeigte sich seither offen für weitere Maßnahmen, verwies aber auch darauf, dass dies nicht der Beginn einer Reihe von Zinssenkungen sei. Nun rechne man an den Märkten mit einer erneuten Zinssenkung im September. Doch auch wenn US-Präsident Donald Trump die US-Notenbank gerade erst diese Woche erneut dazu aufforderte, die Zinsen massiv zu senken, zeigte sich die Fed von seinen Aussagen bisher ungerührt. Im am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Zinssitzung vom Juli hieß es, die Fed wolle bei der Bestimmung des Leitzinses flexibel bleiben und sich alle Optionen offen halten. Für Anleger gab es daher keine klaren Signale, wie es weitergehen wird.
US-Zinsen werden weiter sinken
Doch während die Zentralbanken gerade erst mit einer geldpolitischen Lockerung begonnen haben, prognostiziert Kyle Bass von Hayman Capital Management, dass die US-Zinsen "weiter fallen und den Zinssätzen weltweit bis ganz runter auf Null folgen" würden, während Politiker Haushaltsdefizite missachteten und die Konjunktur in Europa und China sich verlangsame.
Diese Entwicklung könnte laut Bass katastrophale Auswirkungen haben. "Die unbeabsichtigten Konsequenzen der Geldschöpfung der Zentralbanken sind, dass sie die Reichen noch reicher macht, die Mittelschicht dort bleibt, wo sie steht und die Armen arm bleiben", meint Bass.
Redaktion finanzen.net
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