So hoch wie seit elf Jahren nicht: Australische Notenbank hebt Leitzins erneut an
Die australische Notenbank bleibt auf Straffungskurs.
Der Leitzins steigt um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent, wie die Währungshüter nach ihrer geldpolitischen Sitzung am Dienstag in Sydney bekannt gaben. Die Finanzmärkte wurden von der Anhebung erneut auf dem falschen Fuß erwischt. Wie schon im Monat zuvor wurde eher von einem Stillhalten der Zentralbank ausgegangen. Der australische Dollar reagierte mit Kursgewinnen auf die Zinsstraffung.
Nach der Anhebung liegt der Leitzins in Australien so hoch wie seit elf Jahren nicht. Seit Mai vergangenen Jahres summieren sich die Zinsschritte auf vier Prozentpunkte. Mit dem Straffungskurs stemmen sich die australischen Währungshüter wie auch viele andere Notenbanker gegen die hohe Inflation. Die Zentralbank lässt die Tür für weitere Anhebungen offen.
Im Land selbst trifft der Kurs allerdings auf teils harte Kritik, da die Zentralbank lange niedrige Zinsen versprochen hatte. Unter den steigenden Zinsen leiden vor allem Hauskäufer, die sich zur Finanzierung ihrer Immobilien teils hoch verschuldet haben und jetzt mit steigenden Zinsen konfrontiert sind. In Australien sind Hypothekenkredite mit variabler Verzinsung nicht unüblich.
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SYDNEY (dpa-AFX)
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