Leitzins unverändert: EZB hält an geldpolitischem Kurs fest
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldpolitik wie erwartet bestätigt.
Die EZB hielt sowohl an ihren Leitzinsen als auch am Volumen der monatlichen Anleihekäufe sowie am Ausblick für die Entwicklung dieser geldpolitischen Instrumente fest. Damit liegt der Hauptrefinanzierungssatz weiter bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent und der Satz für Überschusseinlagen bei der EZB bei minus 0,40 Prozent.
Die EZB geht weiterhin davon aus, dass die Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden. Dieser Nettoerwerb von Anleihen läuft zunächst bis Ende September dieses Jahres weiter, wie die EZB bestätigte - und zwar mit einem Monatsvolumen von 30 Milliarden Euro.
Die EZB bekräftigte ihre Aussage, dass die Ankäufe, falls nötig, über diesen Zeitpunkt hinaus verlängert werden könnten und auf jeden Fall so lange, bis die EZB eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die im Einklang mit ihrem Inflationsziel steht.
Der EZB-Rat bestätigte damit alle Elemente seiner Forward Guidance.
EZB-Präsident plädiert für "Politik der ruhigen Hand"
Bei den Diskussionen im Rat sei eine "Politik der ruhigen Hand" erwähnt worden, sagte Präsident Mario Draghi bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung. Derzeit seien "Vorsicht, Geduld und Beharrlichkeit" angebracht, fügte Draghi hinzu.
Die EZB sei weiter zuversichtlich, dass die Inflation mittelfristig wieder auf den Zielwert von knapp 2 Prozent einschwenken werde, auch wenn angesichts der jüngsten Wachstumsabschwächung eine größere Vorsicht nötig sei.
Im Rat sei der geldpolitische Ausblick nicht diskutiert worden, sagte Draghi. Die Risiken wegen globaler Faktoren hätten zugenommen und Draghi stellte klar, dass er damit den wachsenden Protektionismus meinte. Die Gesamtinflation dürfte bis zum Jahresende um 1,5 Prozent rangieren, steigende Löhne sollten aber die Inflation untermauern.
FRANKFURT (Dow Jones)
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