Wende nach der Zinswende?
Wir hatten in den letzten Monaten mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass die ...
... nach der Finanzkrise bereitgestellte Liquidität die Triebfeder des Aufschwungs darstellte. Mit den niedrigen Zinsen war aber ein Anstieg der Teuerungsraten abzusehen. Darauf reagieren die Notenbanken früher oder später mit einer Zinsanhebung. Hierzulande dürfte ein solcher Schritt kurz bevorstehen, da die Europäische Zentralbank bereits damit beginnt, die Märkte auf eine Zinsanhebung vorzubereiten.
Unterstützung für den Euro!
Während die europäischen Notenbanker also allmählich eine Zinsanhebung für „möglich, aber nicht sicher“ betrachten, lassen sich derzeit von der US-Notenbank derartige Äußerungen noch nicht erkennen. Steigende Zinsen in Euroland bei gleichbleibenden Zinsen in den USA unterstützen allerdings die bereits vorhandene Aufwärtstendenz der Gemeinschaftswährung, so dass ein weiterer Anstieg des Euro in den kommenden Wochen und damit ein Angriff auf das Hoch vom vergangenen November nicht unwahrscheinlich ist. Aber auch gegenüber anderen Währungen dreht allmählich das Bild. So befindet sich der Euro gegenüber dem Südafrikanischen Rand oder auch dem Australischen Dollar seit Monaten auf Talfahrt. In den vergangenen Wochen haben sich die Notierungen allerdings stabilisiert, so dass zunächst Gegenbewegungen nach oben möglich sind. Mittelfristig könnte sich gar eine Trendwende entwickeln.
„Krisenwährungen“ weiterhin gefragt
Mit den anziehenden Inflationsraten bleiben Gold und Silber als wertstabile Substanz-Anlagen weiterhin gefragt. Auch die Vorbereitung der EZB hinsichtlich einer Zinswende konnte diesen Trend nicht stoppen, so dass der Goldpreis zum Wochenauftakt ein erneutes Allzeithoch erklimmen konnte. Während der Trend damit rein charttechnisch weiter nach oben zeigt, lässt sich ein weiterer Anstieg aber auch von der fundamentalen Seite schlüssig erklären. Immerhin treten vor allem Notenbanken aus den Schwellenländern mehr und mehr auch auf der Käuferseite auf, so dass die Nachfrage unverkennbar vorhanden ist. Ängste bezüglich der Inflationsraten geben ihr Übriges dazu, womit auch trotz des bisherigen Anstiegs Gold und Silber zu einem gewissen Anteil ihren Platz in den Depots haben sollten.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.