Mehrere Nachfragetreiber
Vor wenigen Tagen wurde in Brüssel die Überarbeitung des EU-Verpackungsgesetzes beschlossen. Das Gesetz zielt darauf ab, die Verpackungsmenge bis 2040 um 15 Prozent zu reduzieren und Einweg-Plastikverpackungen für Saucen wie Mayo und Kosmetika einzuschränken.
Die Einigung spielt dem Weltmarktführer für Leergutautomaten, Tomra Systems, in die Karten. Denn Investitionen in neue Pfandrücknahmesysteme in einigen EU-Ländern dürften das Geschäft ankurbeln. Schließlich müssen Länder wie Italien und Spanien, die derzeit keine Pfandsysteme haben, diese bis 2029 einführen, um das 90-Prozent-Ziel für die Rückgabe von Plastikflaschen und Getränkedosen zu erreichen.
Mit dem "R2" führen die Norweger gerade einen neuen Multifeed-Leergutautomaten ein. Er eignet sich vor allem für kleinere Marktformate und verfügt über ein digitales Pfandbon-System. Auch abgesehen davon sind die Nachfragetreiber intakt. Tomra bietet Lösungen an, welche die Kreislaufwirtschaft mit modernen Sammel- und Sortiersystemen sowie die Lebensmittelverarbeitung durch den Einsatz sensorgestützter Sortier- und Klassifizierungstechnologie ermöglichen. In dem Zusammenhang kommen im Zu¬ge einer 25-prozentigen Beteiligung an PolyPerception auch KI-Lösungen zum Einsatz.
Analysten sind noch nicht ganz von Investmentstory überzeugt. Deren durchschnittliches Kursziel liegt mit rund 114,50 Norwegischen Kronen deutlich unter der aktuellen Notiz (155 NOK). Bei einem Discounter von Morgan Stanley liegt der Cap (140 NOK) dazwischen (ISIN DE000ME8XP16).
Wolfgang Raum ist seit Mitte 2005 Chefredakteur des ZertifikateJournal Deutschland. Insgesamt kann Raum auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt-Journalismus verweisen. Unter anderem war der 41-Jährige mehr als fünf Jahre für das Anlegermagazin CAPITAL Depesche verantwortlich. Neben seiner wöchentlichen Kolumne in der "Euro am Sonntag" ist er regelmäßig als Experte in TV-Shows zu Gast, beispielsweise bei Bloomberg.TV und der 3satBörse. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.