Nestlé-Aktie im Schnäppchenangebot an der Börse?

10.09.24 11:07 Uhr

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Die Marktkapitalisierung des größten Nahrungsmittelherstellers ist zwischen dem Hoch am 30. Dezember 2021 und dem 30. August 2024 um fast 30 Prozent gesunken. Nun liegt es am neuen CEO, Laurent Freixe, das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen.


Wofür ist Nestlé überhaupt bekannt?

Nestlé, gegründet im Jahre 1866 noch unter dem Namen „Anglo-Swiss Condensed Milk Company“ in der Stadt Cham (Schweiz), ist heute eines der größten und angesehensten Unternehmen der Welt im Bereich der Konsumgüter. Das Unternehmen bietet eine breite Produktpalette an, die von Nahrungsmitteln und Getränken über Tiernahrung bis hin zu Gesundheits- und Ernährungsprodukten reicht. Zu den bekanntesten Marken zählen Nescafé, KitKat und Maggi, die weltweit in vielen Haushalten zu finden sind. Das Unternehmen ist in über 190 Ländern tätig und beschäftigt weltweit mehr als 270.000 Mitarbeiter, was seine Rolle als globaler Marktführer unterstreicht. Darüber hinaus hat sich Nestlé in den letzten Jahren verstärkt auf Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung konzentriert, um den sich verändernden Verbraucherbedürfnissen gerecht zu werden.




Managementwechsel bei Nestlé – gelingt nun der Turnaround?

Nach acht Jahren an der Spitze musste der ehemalige CEO, Mark Schneider, sein Amt an Laurent Freixe übergeben. Schneider legte seinen Fokus bei Nestlé auf den Verkauf und die Auslagerung bestimmter Geschäftsbereiche. So veräußerte er das Plastik-Wasserflaschengeschäft in den USA und konzentrierte sich verstärkt auf die Premiummarke „San Pellegrino“. Zudem war er maßgeblich am Verkauf des amerikanischen Süßwarengeschäfts an Ferrero beteiligt, mit dem Ziel, das Produktsortiment gesünder und profitabler zu gestalten. Auch der Wandel hin zu Fleischersatzprodukten wurde unter seiner Führung initiiert. Sein größter Erfolg war die Sicherung der Rechte an der Marke Starbucks und der Vertrieb von deren Kaffeebohnen. Im Bereich Nahrungsergänzungsmittel blieben jedoch Erfolge aus, und der Versuch, ein Mittel gegen Erdnussallergie auf den Markt zu bringen, erwies sich als Flop. In jüngster Zeit hatte Nestlé zudem mit steigenden Inflationsraten zu kämpfen, insbesondere in den USA, wo das Unternehmen Marktanteile gegenüber der Konkurrenz zurückgewinnen musste. Vor allem Eigenmarken der Supermärkte erschwerten Nestlé das Geschäft. Diese Herausforderungen liegen nun in der Verantwortung des neuen CEO, Laurent Freixe.

Der frisch ernannte CEO ist seit 1986 bei Nestlé und begann seine Karriere im Marketing und Vertrieb. Anschließend übernahm er die Leitung der Ernährungssparte in Frankreich und führte die Märkte in Ungarn, Spanien und Portugal. 2008 wurde er schließlich zum Europa-Chef ernannt.


Ist die Nestlé-Aktie das einzige negative Beispiel an der Börse im Vergleich zu den Aktien der Peergroup?

Ein Blick auf die Nestlé Aktie zeigt, dass sie in den letzten fünf Jahren keine positive Entwicklung in Bezug auf die Marktkapitalisierung verzeichnen konnte. Auch die Danone-Aktie entwickelte sich ähnlich negativ. Im Vergleich dazu konnte Unilever als Konkurrent zumindest eine seitwärts gerichtete Bewegung aufweisen. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass der Wettbewerbsdruck durch andere große Unternehmen wie Unilever und Danone weiterhin hoch bleibt, was die Erholung und das zukünftige Wachstum von Nestlé beeinträchtigen könnte. Zudem bleibt abzuwarten, wie Laurent Freixe mit den Herausforderungen in wichtigen Märkten wie Nordamerika und in der Gesundheitssparte umgehen wird, die zuletzt unterdurchschnittlich performten.




Im ersten Halbjahr konnte Nestlé mit einem Umsatzrückgang von 2,7 Prozent nicht überzeugen. Dennoch verzeichnete das Unternehmen ein organisches Wachstum von 2,1 Prozent, wobei die Umsätze durch negative Wechselkurseffekte um 4,4 Prozent sanken. Der damalige CEO, Mark Schneider, betonte das Ziel, ein organisches Umsatzwachstum von mindestens drei Prozent zu erreichen. Weltweit konnte Nestlé, mit Ausnahme des nordamerikanischen Marktes, positive organische Wachstumszahlen vorweisen. Besonders starkes Wachstum zeigten die Produktkategorien Kaffee, Purina Heimtierprodukte und das Süßwarengeschäft. Zudem informierte Nestlé die Anleger über das laufende Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 2,4 Milliarden Schweizer Franken, das im Januar 2022 gestartet ist und über drei Jahre verteilt wird. Positiv festzuhalten ist, dass der Nahrungsmittelkonzern es seit 1959 ermöglichte, die Dividende jährlich für die Aktionäre zu erhöhen.

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