Laufen Luxusaktien doch nicht so wie erwünscht?

29.10.24 12:30 Uhr

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Die Aktie des Luxusartikelherstellers LVHM Moët Hennessy Louis Vuitton SE (LVMH) reagierte positiv auf das Konjunkturpaket der chinesischen Zentralbank. Ein im Oktober dieses Jahres von Vontobel verfasster Artikel beschreibt das Konjunkturpaket. Jedoch verlor die Aktie nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen im nachbörslichen Handel rund fünf Prozent, da die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt wurden.

Was ist die LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE ?

LVMH ist ein familiengeführtes Unternehmen, das 1987 aus der Fusion von Moët Hennessy und Louis Vuitton hervorging. Mit Sitz in Paris zählt das Luxusunternehmen zu den weltweit führenden Akteuren im Luxussegment und vertreibt 75 Marken aus verschiedenen Branchen. Der Umsatz wird durch folgende Geschäftsbereiche erwirtschaftet:


Mode und Lederwaren

Zu den bedeutendsten Marken gehören Christian Dior, Louis Vuitton, Givenchy und Fendi. Die Marke Christian Dior, gegründet 1946, ist bekannt für Mode, Sonnenbrillen, Gürtel, Mützen und Handschuhe. Der sechsmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton tritt regelmäßig in Dior-Outfits auf und wirbt somit für die Produkte auf dem Formel-1-Grid.

Louis Vuitton, 1854 in Paris gegründet, begann ursprünglich mit der Herstellung von Koffern. Im Laufe der Zeit wurde das Sortiment um Geldbörsen, Accessoires wie z.B. Brillen, Schuhe sowie Modeschmuck, darunter Ringe und Armbänder, erweitert.

Givenchy, 1952 von Hubert de Givenchy ins Leben gerufen, prägte die Damenmode der 1960er Jahre maßgeblich. Modelle wie Suzy Parker und Dorian Leigh präsentierten den revolutionären Stil mit kürzeren Rocklinien.


Weine und Spirituosen

Das Unternehmen ist auch im Bereich der Genussmittel stark vertreten, insbesondere durch eigene Marken wie Hennessy, Moët & Chandon und Dom Pérignon. Mit der Marke Hennessy bedient LVMH seit 1765 die Nachfrage nach Cognac und liefert in über 160 Länder, wobei sie als Weltmarktführer in diesem Segment gelten.

Im Champagnerbereich ist Moët & Chandon, seit 1869 im Geschäft, ein bedeutender Akteur. Kürzlich schloss der Konzern einen milliardenschweren Zehnjahresvertrag mit der Formel 1 ab, bei dem unter anderem die Uhrenmarke TAG Heuer verstärkt im Fokus stehen soll. Gerüchten zufolge, soll eine Rückkehr von LVMH als offizieller Champagnerlieferant der Formel 1 möglich sein, das Unternehmen könnte die derzeitige Schaumweinmarke Ferrari Trento ablösen. Künftig sollen die Podiumsfahrer ihre erfolgreichen Rennergebnisse mit Champagner von LVMH feiern und anstoßen.

Eine weitere erfolgreiche Champagnermarke ist Dom Pérignon, deren Ursprünge bis ins Jahr 1668 zurückreichen. Ihr Namensgeber, der französische Benediktinermönch Pierre Pérignon, widmete sein Leben der Weinherstellung im Kloster.


Parfüms und Kosmetik

Im Parfüm- und Kosmetiksegment überzeugt LVMH mit Marken wie Christian Dior, Acqua Di Parma und Guerlain. Dior ist bekannt für den Herrenduft Sauvage, für den Johnny Depp als Werbegesicht fungiert. Im Damensegment sind die Düfte J'Adore und Miss Dior besonders beliebt.

Acqua Di Parma bietet Bestseller wie Colonia Essenza, Colonia Pura und Colonia an und erweitert das Sortiment um Körperpflegeprodukte wie Duschgel, Körpercreme und Lotion.

Guerlain ist mit Parfums wie L’Homme Ideal, Mandarine Basilic Forte und Neroli Outrenoir vertreten und genießt zudem hohes Ansehen in den Bereichen Make-up und Hautpflege.


Uhren und Schmuck

Hublot, TAG Heuer, Bulgari und Tiffany & Co. sind weitere Segmente des Konzerns. Besonders in der Formel 1 wird gezielt für diese Marken geworben. So ersetzt die Luxusuhrenmarke Hublot den bisherigen Partner Rolex.




Wie verliefen die ersten neun Monate im Jahr 2024?

In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte der Konzern einen Umsatz von 60,8 Milliarden Euro. Das Spirituosensegment verzeichnete ein organisches Umsatzwachstum von Minus 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was laut Management auf die Normalisierung der Nachfrage nach der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Zudem wird betont, dass der Umsatz im Vergleich zu 2019 höher liegt. Der Rückgang des Cognac-Umsatzes von Hennessy wird vor allem auf die schwache Nachfrage in China zurückgeführt, während in den USA ein Anstieg zu verzeichnen war.

Auch im Mode- und Lederwarensegment gab es ein leichtes organisches Minus von 1 Prozent. Das Management hebt jedoch hervor, dass während der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris durch gezielte Werbung Marktanteile gewonnen werden konnten.

Im Bereich Parfüms und Kosmetik stieg der Umsatz hingegen um 5 Prozent. Besonders der Herrenduft Sauvage von Christian Dior sowie das Damenparfüm Miss Dior trugen zu diesem Wachstum bei.

Regional verzeichnete Japan mit 36 Prozent das stärkste Umsatzwachstum, während Europa nur um 3 Prozent und die USA um 1 Prozent zulegten. In Asien (ohne Japan) schrumpfte der Umsatz um 12 Prozent. Trotz der wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen zeigt sich das Management hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Unternehmens zuversichtlich.


Wie konnte sich die Aktie innerhalb der letzten fünf Jahre im Vergleich zur Konkurrenz entwickeln?

Die Aktie von LVMH verzeichnete einen Anstieg von rund 60 Prozent. Das Tief erreichte die Aktie am 18. März 2020 bei 287,95 Euro, während sie am 24. April 2023 mit 902 Euro ihr Hoch markierte.

Bemerkenswert ist, dass laut dem Geschäftsbericht 2023 die Familie des CEO Bernard Arnault 48,6 Prozent der Anteile an LVMH hält, was ihr Vertrauen in den Erfolg des Unternehmens unterstreicht

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