Call auf Salzgitter: Ist an der Meldung was dran?
Dass ThyssenKrupp nach einem Partner für seine Stahlsparte sucht, ist kein Geheimnis mehr. Finden die Essener diesen in Niedersachsen?
Salzgitter dementierte. Von einer durch Fusionsphantasie getriebenen Aktie kann ein Call-Optionsschein dennoch überproportional profitieren. Im Update: Daimler.
Die Meldung, dass sich die beiden Stahlkonzerne Salzgitter und ThyssenKrupp in Gesprächen über einen Zusammenschluss befinden würden, sorgte an der Börse für Kurssprünge. Der New Yorker Informationsdienst Platts hatte darüber unter Berufung auf einen Insider berichtet. Während die Aktie von ThyssenKrupp um mehr als drei Prozent zulegte, haussierte Salzgitter um mehr als sechs Prozent. Tagsüber lagen die Papiere mit fast zehn Prozent im Plus und verfehlten mit einem Hoch bei 30,72 Euro das bisherige Jahreshoch von Ende April bei 30,82 Euro nur knapp. Doch Salzgitter dementierte diese von Marktteilnehmern als sehr vage bezeichnete Meldung und verwies auf frühere Aussagen, dass keine derartigen Pläne gebe.
Zuletzt hatte Salzgitter allerdings melden müssen, dass der Gewinn nach Steuern im ersten Halbjahr um 77 Prozent eingebrochen sei. Dafür seien nach Angaben des Unternehmens in den letzten Monaten die noch günstigeren Importe aus Asien und die deshalb teils niedrigen Werkstoffpreise verantwortlich gewesen. Durch Maßnahmen der EU seien aber die Stahl-Importe aus China bereits in der letzten Zeit zurückgegangen. Auch Sparmaßnahmen würden dem Konzern nutzen. Analysten sind sich über den weiteren Weg Salzgitters noch uneins. Aus den Analysen der letzten drei Monate ergibt sich auf Sicht eines Jahres ein durchschnittliches Kursziel von 32,49 Euro, wobei die Prognosen zwischen 22 und 41 Euro Schwankungen aufweisen.
Strategie
Mit einem Call-Optionsschein (WKN PB0VXX) können risikofreudige Anleger, die von einer steigenden Salzgitter-Aktie ausgehen, überproportional davon profitieren. Der klassische Optionsschein mit einem Basispreis bei 26 Euro und einer Fälligkeit am 16.12.2016 kann beispielsweise eine Rendite von 113 Prozent erzielen, wenn die Aktie spätestens bis Laufzeitende auf 36 Euro steigt. Sollte die Aktie höher steigen oder das Ziel vorzeitig erreichen, kann ebenso eine höhere Rendite möglich sein.
Zu beachten ist: Falls die Aktie am Bewertungstag unter dem Basispreis von 26 Euro notiert, verfällt dieser Optionsschein wertlos. Andernfalls wird die Differenz zwischen Kurs und Basispreis zum Bezugsverhältnis von 0,1 ausbezahlt. Um dabei aktuell einen Gewinn erzielen zu können, muss die Aktie unter gleichen Bedingungen mindestens bei 30,70 Euro (Break-Even-Punkt) schließen. Ein Ausstieg aus der spekulativen Idee kann erwogen werden, sollte die Aktie unter 27,77 Euro fallen.
Interessenkonflikt
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Ingmar Königshofen ist Geschäftsführer bei der FSG Financial Services Group, welche unter anderem das Portal Boerse-Daily.de betreibt. Dort werden mehrmals täglich top-aktuelle Analysen zu DAX, US-Indizes sowie zu besonders attraktiven Einzelwerten veröffentlicht.
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