Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Was, wenn die Erwartungen zu hoch sind?

21.01.25 09:05 Uhr

Was, wenn die Erwartungen zu hoch sind? | finanzen.net

Zum Wochenauftakt wurde Donald Trump zum neuen US-Präsidenten vereidigt. Die Aktienmärkte haben die neue Amtszeit Trumps bereits seit der gewonnenen Wahl am 5. November gefeiert.

Interessanterweise war dies auch hierzulande beim DAX der Fall, obwohl es unter der neuen Amtszeit Trumps für die exportorientierte deutsche Wirtschaft voraussichtlich nicht einfacher wird. Gut ins Bild passt dazu auch noch, dass sich die USA im abgelaufenen Jahr zu Deutschlands wichtigstem Handelspartner entwickelt haben und China damit auf den zweiten Platz verwiesen.

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Deutliche Differenzen erkennbar!

Man darf gespannt sein, welche Ankündigungen Donald Trump bereits in den ersten Tagen durchsetzen wird. In diesem Zusammenhang wichtig sind unter anderem die massenhafte Abschiebung von illegalen Migranten und die Einführung bzw. Ausweitung von Zöllen auf importierte Produkte. Da in den USA aktuell nahezu Vollbeschäftigung herrscht, würde eine rasche Abschiebung von Migranten im großen Stil den Preis für Arbeitskräfte erhöhen und damit auch die Konsumentenpreise nach oben treiben. Gleiches gilt auch für die angekündigten Importzölle. Die Auswirkungen werden sich aber eher mittelfristig bemerkbar machen. In diesem Zusammenhang werden auch die unterschiedlichen Auffassungen von Elon Musk und den MAGA-Anhängern von Trump spannend. Während Musk (und auch andere Unternehmen) gut ausgebildete Arbeitskräfte aus anderen Ländern für den weiteren Unternehmenserfolg benötigen, wird dies vor allem vom rechten Rand der Republikaner abgelehnt. Man darf daher gespannt sein, wie diese unterschiedlichen Auffassungen letztendlich gelöst werden.

Werden die Hoffnungen erfüllt?

Am Aktienmarkt geht es weiter nach oben, zum Wochenauftakt gelang dem DAX sogar der Sprung über die runde Zahl von 21.000 Punkten. Mit dem Amtsantritt Trumps schauen die Anleger daher besonders auf die bereits begonnene Saison der Quartalszahlen. Vor allem in Anbetracht der in den letzten Wochen und Monaten steil angestiegenen Notierungen müssen die Unternehmen immer höher gesteckte Erwartungen erfüllen, was zunehmend schwieriger fallen dürfte. Dennoch sind viele Anleger nach wie vor sehr optimistisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden Monaten, was mittlerweile zumindest als Warnzeichen zu sehen ist.

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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.