Vorsicht vor Verkaufspanik!
ie mögliche Pleite des chinesischen Immobilienunternehmens Evergrande hat zum Wochenauftakt für fast durchgehend nachgebende Notierungen gesorgt.
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So führt eine Schuldenlast von umgerechnet rund 300 Mrd. US-Dollar bei einigen Anlegern zu einem Vergleich mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008. Angesichts der tiefroten Zahlen zum Wochenauftakt stellt sich allerdings die Frage, ob dieser Vergleich gerechtfertigt ist!
September erneut ein Crash-Monat?
Historisch betrachtet, ist der September der schlechteste Börsenmonat im Jahresvergleich. Nur der August bringt in der langfristigen Betrachtung ebenfalls ein klares Minus hervor. In diesem Jahr hat zumindest der August der Statistik getrotzt. Der September dürfte aber voraussichtlich einmal mehr als schlechtester Monat im Börsenjahr bestätigt werden. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich der momentan belastende Faktor um eine mögliche Pleite des chinesischen Immobilienkonzerns weiterentwickeln wird. Schließlich gibt es im Vergleich zu der Lehman-Pleite doch deutliche Unterschiede!
Warum Evergrande nicht Lehman ist!
Zwar drückt den zweitgrößten chinesischen Immobilienplayer momentan eine Schuldenlast von 300 Mrd. US-Dollar. Dem gegenüber stehen aber Immobilien, die zur Tilgung der Verbindlichkeiten verwendet werden können. Daneben ist Evergrande - anders als Lehman im Jahr 2008 - so gut wie nicht international verflochten. Vielmehr sind vorwiegend chinesische Banken Gläubiger von Evergrande, so dass das Ausmaß einer Pleite nicht direkt mit der von Lehman verglichen werden kann. Allerdings dürften viele Kleinanleger in China davon betroffen sein. Insgesamt darf man gespannt sein, wie sich der chinesische Staat dieses Themas annehmen wird. Vorfreude ist dabei allerdings fehl am Platz, da der chinesischen Führung bereits seit Monaten die Auswüchse sehr großer Unternehmen ein Dorn im Auge sind. Aber auch wenn China Evergrade nicht retten wird, gibt es doch Szenarien, die nicht so drastisch sein werden, wie es die Aktienmärkte zum Wochenauftakt vorwegnehmen. Betrachtet man das aktuelle Geschehen, ohne sich von der akuten Verkaufspanik anstecken zu lassen, ergeben sich allmählich auch wieder attraktive Kaufniveaus! Denn nach dem statistisch schlechtesten Börsenmonat September folgt ein in der Regel freundliches viertes Quartal!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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