Trump, Bitcoin & US-Dollar
Ein klarer Gewinner des Wahlsiegs von Donald Trumps steht bereits fest! Bereits vor der US-Wahl zeigte der Bitcoin nach oben. Seitdem das Wahlergebnis bekannt ist, hat die Dynamik weiter zugenommen und der Kurs eilt aktuell von Allzeithoch zu Allzeithoch.
Doch der Wahlsieg des Republikaners zieht mittlerweile auch andere Kryptos mit nach oben, die teilweise noch stärker nach oben schießen. Dieser Trend könnte zumindest vorerst weiter anhalten - auch wenn die Bewegung der letzten Tage durchaus als üppig bezeichnet werden kann.
US-Notenbank im Visier!
Die US-Notenbank hat in der vergangenen Woche den Leitzins erneut gesenkt. Dies war allerdings im Vorfeld erwartet worden und hat daher zu keiner überraschten Reaktion der Marktteilnehmer geführt. Der Sieg Trumps sowie seine im Wahlkampf angekündigten Maßnahmen lassen aber einen mittelfristigen Anstieg der Inflation erwarten. Zwar bleibt abzuwarten, was davon letztendlich auch wirklich durchgeführt wird. Sollte es aber zu den verkündeten Zöllen kommen, würden diese die Preise verteuern. Auch das massenhafte Abschieben von Migranten würde im US-Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen, was sich ebenfalls preistreibend erweisen dürfte. Damit wird der Handlungsspielraum der US-Notenbank wieder eingeschränkt. Diese hatte nach langem Zögern im September erstmals wieder die Zinsen gesenkt. Sollten die angekündigten Maßnahmen Trumps nun die Inflation wieder nach oben klettern lassen, dürfte die FED von weiteren Zinssenkungen absehen. Dies wiederum würde sich dann auch wieder negativ auf die Entwicklung des Aktienmarktes auswirken.
Unabhängigkeit der FED
Um mehr US-Produkte auszuführen, ist Trump an einem günstigen US-Dollar gelegen. Dieser würde den US-Export unterstützen, da die US-Produkte damit günstiger wären. Ein Anstieg der Inflation würde hingegen die US-Notenbank auf den Plan rufen, die Zinsen wieder anzuheben. Dies wiederum wäre genau das Gegenteil von dem, was Trump im Hinblick auf den Verkauf US-amerikanischer Produkte möchte. Es ist daher nicht überraschend, dass Trump im Wahlkampf seinen Unmut über den amtierenden FED-Chef Jerome Powell bekundet hat. Dessen Vertrag läuft aber noch bis 2026 und es ist nicht davon auszugehen, dass er sein Vertragsverhältnis vorzeitig kündigen wird.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.