Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Ruhe vor dem Sturm?

18.09.18 09:32 Uhr

Ruhe vor dem Sturm? | finanzen.net

Zuletzt ist es im Hinblick auf den Handelsstreit etwas ruhiger um US-Präsident Trump geworden. Die Washington Post geht allerdings davon aus, dass Trump bereits in dieser Woche seine Drohung wahrmacht und Importzölle im Wert von 200 Mrd. US-Dollar auf chinesische Produkte verhängt. Aufgrund des beachtlichen Betrags trifft dies auch eine breite Palette von Produkten.

Nicht zu unterschätzen!

China hatte bereits im Vorfeld durchklingen lassen, dass man angemessen auf Schutzzölle reagieren wird. Da der Umfang der jeweils importierten Produkte aber unterschiedlich hoch ausfällt, prüft China aktuell, welche Maßnahmen noch ergriffen werden können. Hier darf man gespannt sein, da das Land immerhin der größte Gläubiger der USA ist. Aufgrund des hohen Umfangs der Strafzölle sind aber nicht nur China und die USA vom Handelsstreit betroffen. Vielmehr werden auch Unternehmen der "zweiten Reihe" unter der Auseinandersetzung zu leiden haben. Bereits jetzt klagen die US-Automobilhersteller über die von US-Präsident Trump erhobenen Schutzzölle auf Aluminium und Stahl. Schließlich werden damit auch für die US-Automobilindustrie die Bauteile teurer, der Schuss geht bereits hier nach hinten los. Bei einem weiteren, protektionistischen Vorgehen Trumps wird dies sicherlich Auswirkungen haben, die der US-Präsident so nicht erwartet.

Risikofaktor Nummer 1

Während an den Aktienmärkten - und hier speziell an den US-Aktienmärkten - noch Hochstimmung herrscht, zeigt eine Umfrage unter Analysten, dass man den Handelskrieg aktuell als den größten Risikofaktor betrachtet. Sollte Trump die angekündigten Zölle in dieser Woche wahr werden lassen, dürfte sich China im Hinblick auf Gespräche mit den USA weiter zurückziehen. Insgesamt könnte dies dann die Spitze vor einem beginnenden Bärenmarkt darstellen. Da dieses Thema derzeit hochbrisant ist (obwohl es zuletzt etwas ruhiger darum wurde), sollte man den Markt diesbezüglich genau im Auge behalten!

Weitere Risikofaktoren

Etwas im Hintergrund schlummern momentan noch weitere Risikofaktoren, wie beispielsweise eine mögliche Finanzkrise bei den Schwellenländern. Man muss allerdings gar nicht so weit gehen, denn die atemberaubende Verschuldung Italiens stellt ein weiteres Problem dar, das eine erneute Finanzkrise auslösen könnte. Dagegen wirken die "Halbzeit-Wahlen" in den USA eher unscheinbar. Wenn im November aber der Kongress neu gewählt wird und die Republikaner sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus die Mehrheit erzielen sollten, dürfte Trump das als Bestätigung seiner Politik sehen und fortan noch losgelöster als bislang regieren. Auch dies kann man daher durchaus als Risikofaktor betrachten.

Disclaimer

Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Herausgeber, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle enthaltenen Meinungen und Informationen sollen nicht als Aufforderung verstanden werden, ein Geschäft oder eine Transaktion einzugehen. Auch stellen die vorgestellten Strategien keinesfalls einen Aufruf zur Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Vor jedem Geschäft bzw. vor jeder Transaktion sollte geprüft werden, ob sie im Hinblick auf die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse geeignet ist. Wir weisen ausdrücklich noch einmal darauf hin, dass der Handel mit Optionsscheinen oder Zertifikaten mit grundsätzlichen Risiken verbunden ist und der Totalverlust des eingesetzten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann.

Die dargestellten Informationen wurden einzig zu Marketing- und Informationszwecken zur Verwendung durch den Empfänger erstellt. Sie stellen keine Finanzanalyse i.S. des § 34b WpHG dar und genügen deshalb nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht dem Verbot des Handelns vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Der Autor erklärt, dass er bzw. sein Auftraggeber oder eine mit ihm oder seinem Auftraggeber verbundene Person im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich die Analyse bezieht. Hierdurch besteht gegebenenfalls die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes.

Der Autor versichert weiterhin, dass Analysen unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit abgefasst werden.

Alle Inhalte sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Hebelzertifikate-Trader GbR gestattet.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.