Noch kein Impuls - aber bald?
Die Aktienmärkte zeigen sich in der eigentlich saisonal starken Phase uneinheitlich.
So beginnt in der Regel nach einem Rückgang im September ab Oktober ein freundlicher Abschnitt, der sich oftmals bis spät in den Dezember weiter steigert. In diesem Jahr ist aber offenbar einiges anders. So zeigte sich der eigentlich schlechteste Börsenmonat dieses Mal mit üppigen Gewinnen. Dafür fiel dann die Bilanz im Oktober und November eher verhalten aus. Bringt der Dezember wieder positive Impulse? Nachdem sich der November nun allmählich dem Ende neigt, schaut man gespannt auf den Dezember. Schließlich ist zum Jahresende immer wieder "window dressing" angesagt, so dass man für eine optisch bessere Jahresbilanz die schlecht performenden Werte reduziert und die Positionen, die bereits gut gelaufen sind, noch einmal aufstockt. Ob dieses aber dieses Mal den Aktienmärkten einen erneuten Schub nach oben gibt, bleibt erst einmal abzuwarten. Schließlich bleibt die Gefahr weiterhin bestehen, dass der DAX doch noch unter sein Zwischentief vom November bei rund 12.850 Punkten rutscht und damit ein weiteres Verkaufssignal liefert. Würde der Index dagegen die Region um rund 13.250 Zähler klar überwinden können, hellt sich das Bild dann doch weiter auf und ein ausgedehnter Rücksetzer wird wieder unwahrscheinlich. Man darf also gespannt sein, welche Impulse der Dezember bringen wird, die dann zu einer Entscheidung über den Verlauf der kommenden Wochen und Monate führen könnten.
Starker Euro als Bremse
Hierzulande tritt der zuletzt wieder erstarkte Euro am Aktienmarkt etwas auf die Bremse. Fundamental könnte es mit der europäischen Gemeinschaftswährung vorerst aber weiter nach oben gehen. Schließlich ist nicht davon auszugehen, dass sich die Zinsschere zwischen den USA und Euroland wieder etwas schließen könnte. Da schon die amtierende US-Notenbankchefin jüngst davor gewarnt hat, die US-Zinsen nicht zu rasch weiter anzuheben, während EZB-Chef Draghi eher gegenteilige Worte verkündet, ist vielmehr mit einer wachsenden Zinsdifferenz zwischen Europa und den USA zu rechnen. Dies sollte den Euro vorerst weiter stärken bzw. den US-Dollar schwächen. Ohnehin darf man gespannt sein, wie sich der neue FED-Chef im nächsten Jahr machen wird, da die Amtszeit von Janet Yellen nicht mehr verlängert wurde. Wenngleich man von Jerome Powell keine wirkliche Änderung der Zinspolitik seiner Vorgängerin erwartet, darf man dennoch auf die Zeit nach dem Februar 2018 gespannt sein, wenn Powell in die Fußstapfen von Janet Yellen tritt.
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.