Hohe Korrekturwahrscheinlichkeit
Die vergangenen Tage haben an den Aktienmärkten eine durchaus überschaubare Tendenz hervorgebracht.
Es stellt sich daher durchaus die Frage, ob dies nicht die berühmte "Ruhe vor dem Sturm" darstellt. So haben die Akteure in der letzten Woche sehr gespannt auf die Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen gewartet. In alter Tradition der FED-Chefs der vergangenen Jahre ist auch Yellen ein Meister darin, genau so viel zu sagen, dass man hinterher auch nicht wirklich klüger ist. Und so blieb eine Marktreaktion nach ihrer Rede am Freitag auch mehr oder weniger aus. Dennoch ist das Problem damit nicht gelöst. Vielmehr schauen die Anleger nun auf wichtige Konjunkturindikatoren, um daraus abzulesen, wie hoch der Druck auf die FED ist, die Zinsen ein weiteres Mal anzuheben - oder eben auch nicht.
Blick auf die US-Arbeitsmarktdaten!
Und so richtet sich in dieser Woche der Blick ganz besonders auf die am Freitag anstehenden US-Jobdaten. Sollten sich hier die Anzeichen verdichten, dass die FED doch früher als später an der Zinsschraube dreht, könnte der Aktienmarkt einen entsprechenden Dämpfer erfahren. Schließlich ist die Tendenz der vergangenen Monate unter anderem auch auf das extrem niedrige Zinsniveau zurückzuführen. Sollte es hier zu einer Veränderung kommen, könnte die Reaktion am Aktienmarkt enttäuscht ausfallen und die Kurse doch wieder etwas zurückkommen lassen.
Saisonal schwierigster Monat steht bevor
Zwar bringt auch der August im langfristigen Vergleich ein durchschnittlich negatives Ergebnis hervor, interessanter ist allerdings der September. Dieser ist zunächst im Rückblick über die vergangenen 35 Jahre beim DAX noch negativer als der August. Interessant ist zudem, dass sich der August in US-Wahljahren gerne dem negativen Trend entzieht (wie auch in diesem Jahr), der September dann aber auch bei dieser Betrachtung ein negatives Ergebnis hervorbringt. Dies bedeutet, dass die Gefahr eines Rücksetzers statistisch in keinem anderen Börsenmonat so groß wie im September ist. Sollten dazu dann auch noch fundamentale Impulse zunehmen, die von den Akteuren negativ aufgenommen werden, passt die "Mischung" für eine korrigierende Bewegung im September. Man darf also nach dem schlechten ifo-Geschäftsklimaindex in der letzten Woche gespannt sein, welches Ergebnis die nächsten Indikatoren mit sich bringen.
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.