Hat der DAX seinen Zenit überschritten?
Die Inflation ist weiterhin das Thema, welches die Aktienmärkte in Atem hält. Immerhin notiert die Teuerungsrate mittlerweile auf 7,4 Prozent und damit weit entfernt vom Zielkorridor der Europäischen Zentralbank.
Das letzte Mal, als ein solches Niveau erreicht wurde, war im Jahr 1981! Während die US-Notenbank auf die hohe Inflation mit Zinsanhebungen reagiert, hofft die EZB offenbar, dass sich das Problem irgendwie von selbst lösen wird. Es könnte aber sogar noch schlimmer werden!
Der kompromisslose, harte Kampf gegen Corona!
Nach dem "freedom day" hierzulande scheint Corona immer weniger ein Thema zu sein. Anders sieht es hingegen in China aus. Dort riegelt die Regierung ganze Städte zur gnadenlosen Bekämpfung von Corona-Ausbrüchen komplett ab. Davon unabhängig ist, ob es sich um - im Hinblick auf den weiteren Verlauf des weltweiten Wirtschaftswachstums - "wichtige" Städte handelt oder nicht. So führt der Lockdown in Shanghai beispielsweise dazu, dass sich mittlerweile hunderte Frachtschiffe vor dem größten Hafen Chinas stauen und nicht gelöscht werden können. Doch auch andere chinesische Häfen sind von der Vorgehensweise der chinesischen Regierung betroffen und haben in der Folge einen nicht unerheblichen Einfluss auf den konjunkturellen Verlaufs Chinas und im weiteren Zusammenhang auch auf die globale Entwicklung.Keine guten Aussichten!
So werden sich in den kommenden Wochen die Störungen bei Lieferketten noch mehr bemerkbar machen und viele Unternehmen damit unter Druck setzen. Fehlen wichtige Teile, können Betriebe für eine gewisse Zeit lahmgelegt werden. Nach zwei Jahren Einschränkungen durch die Corona-Pandemie steigt beispielsweise hierzulande das Verlangen nach bestimmten Gütern und treibt damit bereits die Preise. Kommt es dann auch noch zu einer Angebotsverringerung, wirkt das zusätzlich preistreibend. Damit kommt eine Lohn-Preis-Spirale in Gang, welche die Notenbanken eigentlich rasch durchbrechen sollten. Für den Aktienmarkt sind dies keine guten Aussichten, werden die Dividendenpapiere doch durch steigende Zinsen weniger attraktiv. Seit dem Monatswechsel kommt nun auch noch die alte Börsenweisheit "sell in may ..." zum Tragen. Das saisonale Sommermuster lässt dabei zunächst auf Orientierungslosigkeit am Aktienmarkt schließen und stellt für den Spätsommer sogar noch einen Abschwung in Aussicht. Glücklicherweise lassen sich auch solche Etappen sehr gut mit Hebelzertifikaten handeln!Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.