Es wird schwieriger bevor es besser wird!
In der abgelaufenen Woche wirkte der schwächere Ölpreis belastend für die Aktienmärkte.
So befürchteten die Marktteilnehmer aufgrund der schwächeren Notierungen des "Schwarzen Goldes" einen Rückgang der weltweiten Konjunktur und hielten sich mit Investments am Aktienmarkt zurück. Mit Blick auf den so genannten "Commitment of Traders Report" zeigt sich allerdings, dass die Schwäche beim Öl noch nicht vorüber sein muss. Vielmehr sollte man auch in den kommenden Wochen noch mit weiteren Abschlägen rechnen. Dass diese sich dann erneut negativ auf die Aktiennotierungen niederschlagen können, sollte zumindest nicht außer Acht gelassen werden.
Guter Wochenstart
Zu Beginn der neuen Woche ist die Angst zunächst wieder verflogen. So wirkt ein guter ifo-Geschäftsklimaindex kurstreibend und konnte den DAX dabei wieder über die Marke von 12.800 Punkten schieben, mit welcher er in der Vorwoche noch erfolglos gekämpft hat. Allerdings wird die Luft nicht zuletzt aufgrund der Saisonalität an den Aktienmärkten immer dünner. Technisch zeigt sich vor allem beim DAX seit Anfang Mai eine deutlich abgeflachte Dynamik, so dass sich wohl auch in diesem Jahr die alte Börsenweisheit "sell in may ..." bewahrheiten könnte. Ohnehin spitzt sich die saisonale Situation weiter zu, die dann im August und September ihren negativen Höhepunkt erreicht. Mittelfristige Investitionen auf der "langen Seite" bieten sich aus dieser Sicht daher eher im Herbst wieder an.
Vorsicht vor zu viel Unbedarftheit
Bereits Mitte Juni stellte sich für viele Akteure nicht die Frage, wann der DAX die Marke von 13.000 Punkten erreicht, sondern wie die Ziele danach sind. Zwischenzeitlich gab es dann doch einen Rücksetzer. Zum Wochenauftakt scheint die Stimmung nun wieder ähnlich wie die aus der ersten Juni-Hälfte zu sein. Genau solche kurzfristigen Stimmungsspitzen stellten in den vergangenen Wochen aber immer wieder eine willkommene Gelegenheit dar, genau das Gegenteil von der allgemeinen Markterwartung zu tun. Man sollte sich daher weder von kurzfristigen noch von mittelfristigen Stimmungshochs oder -tiefs beeinflussen lassen, auch wenn dies nicht ganz so einfach ist. In Anbetracht der saisonalen Kurve bietet es sich aktuell aber ohnehin nicht mehr an, verstärkt in den Aktienmarkt einzusteigen.
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.