Einstiegsgelegenheit am Aktienmarkt?
Mit den steigenden Kursen an den Aktienmärkten hat sich auch die Stimmung weiter aufgehellt. Vor allem die Privatanleger griffen zuletzt beherzt zu, während institutionelle Investoren eher an die Seitenlinie gewechselt sind. Dies sollte kurzfristig etwas zur Vorsicht mahnen. Schließlich sind vor allem die Anleger optimistisch, die bereits gekauft haben.
Die Chance nutzen!
Der jüngste Anstieg verlief relativ rasch. So dämmten die Notenbanken die noch im Februar vorhandenen Ängste hinsichtlich eines Inflations- und damit eines Zinsanstiegs wieder ein und sorgten damit für entsprechende Kauflaune. Nun beginnt die dritte Welle der Corona-Pandemie wieder auf die Bremse zu treten. Die konjunkturellen Erwartungen bleiben auch trotz aktueller Anpassungen weiterhin sehr hoch und sollten den Aktienmarkt daher auch in den kommenden Wochen unterstützen. Dieser ist kurzfristig aber etwas rasch nach oben gelaufen und damit anfällig für eine kleine Konsolidierung. Beim DAX könnte dabei noch einmal die Region um rund 14.400 Punkte als Unterstützung getestet werden. Da aber die von den Notenbanken geschaffene Liquidität weiterhin hoch bleibt, sollte auch die Rally am Aktienmarkt noch nicht zu Ende sein. Insofern dürfte sich eine kleine Abschwächung anbieten, um noch einmal etwas günstiger in den Markt zu kommen. Schließlich steht mit dem April ein saisonal sehr kräftiger Börsenmonat bevor!
Beachtlicher Sprung nach oben!
Es war in den vergangenen Monaten ruhig um den türkischen Präsidenten Erdogan geworden. Dies hatte zu einer Entspannung der Türkischen Lira geführt, die im letzten Jahr eine beachtliche Talfahrt präsentierte. Nun hat sich das türkische Staatsoberhaupt am Wochenende mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Einerseits tritt die Türkei aus dem internationalen Abkommen zum Schutz der Frauen vor Gewalt aus, was weltweit zu deutlicher Kritik führt. Dabei ging fast unter, dass gleichzeitig auch der türkische Notenbankchef Naci Agbal gefeuert wurde. Dies ist umso beachtlicher, als dass Agbal seinen Posten erst im November übernommen hatte. Da Erdogan trotz beachtlich hoher Inflationsraten auch weiterhin auf eine extrem expansive Geldpolitik setzt, dürfte ihm die deutliche Zinsanhebung um zwei Punkte auf 19 Prozent durch Abgal mehr als nur ein Dorn im Auge gewesen sein. An den Märkten wird nun befürchtet, dass ein "bequemerer" Kandidat auf Agbal folgen wird. Dies lässt sich auch an der Lira ablesen. So sprang der Euro gegenüber der Türkischen Lira zum Wochenauftakt um rund 16 Prozent nach oben! Ein Trend, der durchaus noch weiter anhalten könnte.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.