Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Ein Geheimnis des Börsenerfolgs II

19.07.16 12:55 Uhr

Ein Geheimnis des Börsenerfolgs II | finanzen.net

In Frankreich gab es in den letzten Tagen einen erneuten Terroranschlag, in der Türkei einen misslungenen Militärputsch und in Folge dessen eine "Säuberungsaktion", bei welcher nun offensichtlich sogar über die Einführung der Todesstrafe nachgedacht wird.

Die Aktienmärkte zeigen sich davon unbeeindruckt. In der Regel erfolgen Reaktionen sehr kurzfristig auf überraschende Momente, die ausgleichende Tendenz lässt dann aber nicht lange auf sich warten.

Über- und Untertreibungen - Fluch oder Segen?

Profis sprechen immer wieder davon, dass etwas in den Kursen "eingepreist" ist. Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, versuchen Marktteilnehmer, sich für bevorstehende Ereignisse zu positionieren. Das bedeutet, dass die Erwartung z. B. einer Zinsanhebung oder - wie zuletzt erfolgt - eines "Brexit" Hintergrund für Handelsentscheidungen ist. Hin und wieder übertreiben die Märkte aber insofern, als dass alle Akteure sich gegenseitig anstecken und alle in die gleiche Richtung laufen. Erkennt man eine solche Überreaktion, bietet sich ein antizyklischer Trade an. Dies ist auch gerne bei Einzeltiteln zu beobachten. Wir hatten im Hebelzertifikate-Trader beispielsweise im April darauf aufmerksam gemacht, dass der Einbruch bei Altria völlig überzogen ist, da er von falschen Annahmen ausgeht. Damals wurde der Kurs nach Befürchtungen um eine Gesetzesänderung im Bereich "E-Zigarette" massiv nach unten gedrückt. Bei genauerer Betrachtung fiel allerdings auf, dass dieses Geschäftsfeld bei Altria so verschwindend gering ist, dass es nicht einmal als eigene Position im Geschäftsbericht auftaucht. Nach wenigen Tagen erfolgte die Gegenreaktion und sorgte für einen entsprechenden Gewinn. Natürlich findet man nicht alle Überreaktionen sofort, dennoch bietet es sich an, gerade bei sehr heftigen Reaktionen die Argumente zu hinterfragen!

Zeit der Enttäuschungen steht kurz bevor!

Wendet man diese Erkenntnis auf die in den vergangenen Wochen immer wieder erwähnte Saisonalität an, dann bieten sich innerhalb der üblichen Abschwungphase zwischen August und September für mittelfristig ausgerichtete Trades sicherlich interessante Einstiegsgelegenheiten. Denn gerade in den statistisch mit Abstand schlechtesten Börsenmonaten August und September lassen sich immer wieder klare Überreaktionen nach unten beobachten, die dann - nachträglich - gute Einstiegsgelegenheiten gewesen wären. Kombiniert man die beiden Vorgehensweisen (antizyklisch handeln bei Über- und Untertreibungen sowie Saisonalität), so hat man bereits eine sehr effektive Handelsstrategie entworfen, mit welcher man langfristig sogar den Markt schlagen kann. Man darf sich dabei allerdings nicht von dem (teilweise hysterischen) Verhalten der anderen Marktteilnehmer anstecken lassen!

Disclaimer

Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Herausgeber, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle enthaltenen Meinungen und Informationen sollen nicht als Aufforderung verstanden werden, ein Geschäft oder eine Transaktion einzugehen. Auch stellen die vorgestellten Strategien keinesfalls einen Aufruf zur Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Vor jedem Geschäft bzw. vor jeder Transaktion sollte geprüft werden, ob sie im Hinblick auf die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse geeignet ist. Wir weisen ausdrücklich noch einmal darauf hin, dass der Handel mit Optionsscheinen oder Zertifikaten mit grundsätzlichen Risiken verbunden ist und der Totalverlust des eingesetzten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann.

Die dargestellten Informationen wurden einzig zu Marketing- und Informationszwecken zur Verwendung durch den Empfänger erstellt. Sie stellen keine Finanzanalyse i.S. des § 34b WpHG dar und genügen deshalb nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht dem Verbot des Handelns vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen.

Der Autor erklärt, dass er bzw. sein Auftraggeber oder eine mit ihm oder seinem Auftraggeber verbundene Person im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich die Analyse bezieht. Hierdurch besteht gegebenenfalls die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes.

Der Autor versichert weiterhin, dass Analysen unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit abgefasst werden.

Alle Inhalte sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Hebelzertifikate-Trader GbR gestattet.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.