Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Drei wichtige Weisheiten!

12.03.24 09:30 Uhr

Drei wichtige Weisheiten! | finanzen.net

Während viele Experten auf die aktuelle Überhitzung am Aktienmarkt und einer zu erwartenden Korrektur hinweisen, zeigen sich die Kurse der Dividendenpapiere weiterhin stabil.

Hierzulande sorgte die Europäische Zentralbank in der vergangenen Woche für ein neues Allzeithoch. Für einen Test der runden Zahl von 18.000 Punkten hat es dann aber doch noch nicht gereicht. Auch weiterhin ist die Zinswende das zentrale Thema, welches die Kurse beflügelt. In diesem Zusammenhang werden entsprechende Konjunkturdaten ganz besonders beachtet.

Inflation auf dem Weg nach unten!

Das wichtige Thema für die Zinswende ist die Inflation. So stiegen die Verbraucherpreise in der Eurozone im Februar um 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Kernrate (ohne Energie und Lebensmittel) kletterte hingegen um 3,1 Prozent, was über den Erwartungen der Analysten lag. In den USA richtet sich der Blick in dieser Woche auf den Dienstag, wenn dort die Verbraucherpreise veröffentlicht werden. Erwartet wird ein Anstieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat bzw. ohne Energie und Lebensmittel um 0,4 Prozent. Sollten sich die Zahlen in diesem Rahmen bewegen, rückt eine Zinssenkung in den USA weiter in greifbare Nähe. Doch eine alte Börsenregel mahnt zur Vorsicht!

Kaufen oder verkaufen?

"Buy the rumor, sell the news/facts (kaufe beim Gerücht, verkaufe bei dem tatsächlichen Ereignis) verdeutlicht sehr gut, dass an der Börse nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft gehandelt wird. Diese erklärt auch, warum die Aktienmärkte zwar seit dem vergangenen Herbst steil nach oben zeigen, der Auslöser in Form einer Zinswende bislang aber immer weiter nach hinten verschoben wurde. Die Erwartung, dass es in diesem Jahr tatsächlich eine Wende bei den Zinsen und damit zu mehreren Zinssenkungen kommen wird, beflügelt daher die Aktien. Gefährlich könnte es nach dieser alten Börsenregel allerdings werden, wenn die Zinswende tatsächlich eintritt. Schließlich haben die Anleger mittlerweile sehr viel Optimismus in die Notierungen eingepreist, so dass eine Konsolidierung oder gar eine korrigierende Bewegung nach unten nicht überraschen sollte. Diese könnte sich dann aber auch wieder zum Einstieg von mittelfristigen Long-Positionen anbieten. Da andererseits die Hausse bekanntlich in der Euphorie stirbt, könnten die Kurse zuvor durchaus noch etwas klettern. Aus saisonaler Sicht erstreckt sich von Mitte März bis Ende April ein positives Muster, was einen weiteren Anstieg in Aussicht stellt. Sollte dem DAX dabei ein Anstieg über 18.000 Punkte gelingen, dürfte die Stimmung in eine klare Euphorie tendieren. Die dritte und wahrscheinlich wichtigste Börsenregel lautet, man soll antizyklisch agieren bzw. nicht der Masse folgen. Dies trifft ganz besonders bei einer klar erkennbaren Euphorie oder andererseits bei einer Depression zu. Es wird daher spannend, ob dem DAX der Anstieg über die runde Zahl von 18.000 Punkten gelingen wird bzw. wie sich die Stimmung dann entwickeln wird!

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.