Auf den Punkt genau!
Zuletzt hatten wir immer wieder auf den negativen Einflussfaktor der Saisonalität hingewiesen, der in der Regel ab Mitte Juli nach unten dreht.
Spätestens ab Anfang August ergibt sich dann am Aktienmarkt ein Belastungsfaktor, welcher meist bis Ende September anhält. In diesem Zeitraum ist die Wahrscheinlichkeit eines Kursrückgangs deutlich erhöht. Entsprechend vorsichtig sollte man in diesem Zeitfenster agieren. Andererseits gibt es auch immer Licht wo es Schatten gibt und so könnten sich in diesem Jahr durchaus wieder attraktive Einstiegsniveaus ergeben, wenn der Aktienmarkt ein "bereinigendes Gewitter" hinter sich hat.
Aktienmarkt dreht nach unten
Aus fundamentaler Sicht werden die Aktienmärkte zum Wochenauftakt von der wiederaufflammenden Sorge um eine erneute Ausweitung der Corona-Pandemie belastet. So ziehen die Inzidenzwerte weltweit wieder sehr rasch an und sind teilweise bereits im deutlich dreistelligen Bereich angelangt. Andererseits ist die Impfbereitschaft stark rückläufig. Eine Kombination, bei welcher viele Akteure erneute Lockdowns und damit weiteren Schaden für die Menschen und Wirtschaft befürchten. Da die Aktienkurse aber nicht auch zuletzt aufgrund der Hoffnung auf ein Ende der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten nach oben geklettert waren, dürfte eine Verschärfung der Situation entsprechende Rückschläge am Aktienmarkt zur Folge haben.
Kaufen, wenn die Kanonen donnern!
Damit stellt sich die Frage nach der "richtigen" Strategie für die kommenden Monate. Dies hängt natürlich nicht zuletzt auch von der persönlichen Risikoneigung ab. Während am Aktienmarkt eine weitere Talfahrt nicht überraschen sollte, könnte diese bis im Herbst auch wieder fundamental attraktive Gelegenheiten mit sich bringen. Während der kurzfristig orientierte Trader daher zunächst mit der einen oder anderen Short-Position erfolgreich sein dürfte, wartet der mittel- bis langfristig orientierte Investor eher auf günstigere Einstiegskurse um sich innerhalb seines gewünschten Anlagehorizonts zu positionieren.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.