Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Am fallenden Euro profitieren?

23.08.22 09:07 Uhr

Am fallenden Euro profitieren? | finanzen.net

Der letzte Bärenmarkt ist mittlerweile 14 Jahre her. Anleger, die nach 2008 an die Börse kamen, lernten schnell die Regel "buy the dip". Es zahlte sich aus, in Kursrückgänge zu kaufen.

Werte in diesem Artikel
Devisen

1,0406 USD -0,0015 USD -0,15%

0,9611 EUR 0,0015 EUR 0,16%

Schließlich wurden die "Kursdellen" nicht nur rasch ausgeglichen, vielmehr zog der Aktienmarkt im Anschluss sogar noch weiter nach oben. Mit dem Beginn dieses Jahres hat sich dies allerdings geändert. So sorgen nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine steigende Energiekosten hier¬zulande für ein zügiges Anziehen der Inflation.

Wer­bung

Aktienmärkte auf Talfahrt!

Die Teuerungsrate befand sich ohnehin bereits im Aufwind durch die Maßnahmen zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Pandemie. Das billige Geld hatte die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten noch einmal final befeuert. Mit den steigenden Preisen hat die US-Notenbank rasch reagiert und die Zinsen mit üppigen Schritten angehoben. Trotz des kleinen Rückgangs der Inflation im Juli dürfte diese weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. Insofern könnte die US-Notenbank den Geldfluss auch in den kommenden Monaten weiter verknappen.

Euro bleibt weiterhin der große Verlierer!

Nicht ganz so forsch gehen die europäischen Währungshüter vor. Hier hemmt die hohe Verschuldung der südlichen Euro-Länder das Eingreifen der Europäischen Zentralbank. Schließlich erhöhen sich mit steigenden Zinsen die Schulden dieser Länder. Um eine erneute Euro-Krise zu verhindern, zeigt sich die EZB somit sehr zaghaft. Die sich weiter ausdehnende Zinsschere zwischen Europa und anderen Ländern wirkt sich belastend auf die europäische Gemeinschaftswährung aus. Gegenüber dem US-Dollar richtet sich der Blick nun auf die Notierungen zu Beginn des Jahrtausends. Sollte der Euro die Parität nachhaltig unterschreiten, würde ein Rücksetzer bis in die Region um 0,84 US-Dollar nicht überraschen. Dort konnte sich das Währungspaar nach der Jahrtausendwende stabilisieren. Im Hebelzertifikate-Trader hatten wir im August einen Turbo-Short (WKN JA4E65) vorgestellt, mit dem sich das Szenario eines weiter fallenden Euros profitabel umsetzen lässt.

Wer­bung

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.