"Insider" nutzen Rally zu Gewinnmitnahmen!
An den Aktienmärkten wird seit Ende Oktober die in absehbarer Zeit erwartete Zinswende nach unten gefeiert.
Wenngleich die Notenbanken nachvollziehbare Gründe haben, die Euphorie der Anleger zu bremsen, zeigen die Kurse doch weiter nach oben. Damit ist die Bewegung mittlerweile klar überhitzt und damit anfällig für einen Rücksetzer oder zumindest eine Konsolidierung. So ist davon auszugehen, dass die Notenbanken die Zinszügel erst lockern werden, wenn sie sicher sind, dass es im Anschluss nicht doch wieder zu steigenden Verbraucherpreisen kommt.
Märkte feiern die Zinswende
Ebenfalls von fallenden Zinsen gehen auch die Akteure aus, die am Goldmarkt aktiv sind. So ist das Edelmetall zum Wochenauftakt auf ein neues Allzeithoch katapultiert worden. Zwar ist der Kurs im Anschluss wieder etwas zurückgekommen, dennoch lässt sich auch hier die Erwartung der Anleger erkennen. Allerdings zeigt sich an den aktuellen Bewegungen, dass der Optimismus deutlich im Aufwind ist, so dass mögliche Belastungsfaktoren mittlerweile komplett aus den Kursen ausgepreist sind. Auch wenn die aktuelle Bewegung am Aktienmarkt oder auch beim Goldpreis vorerst weiter nach oben zeigen sollte, ist die Bewegung mittlerweile erkennbar überhitzt und damit anfällig für eine entsprechende Kurskorrektur! Diese würde dann aber auch wieder ein interessanteres Einstiegsniveau mit sich bringen.
Insider werden skeptischer
Die Rally der letzten Wochen haben einige Vorstände dazu genutzt, Aktien des eigenen Unternehmens zu veräußern. So waren unter anderem Verkäufe von "Insidern" bei Unternehmen wie SAP, Munich Re oder aber auch bei Siemens zu beobachten. Offensichtlich rechnen diese damit, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung nicht mehr allzu lange andauern wird. Schließlich würde es keinen Sinn ergeben, eigene Aktien zu verkaufen, wenn man von weiter steigenden Notierungen ausgeht. Insider-Aktionen sind daher ein interessanter Indikator, um den aktuellen Stand einer Bewegung besser beurteilen zu können. Aktuell scheint diese Gruppe von Akteuren offenbar davon auszugehen, dass es nicht mehr lange dauert, bis der Markt zu einer korrigierenden Bewegung übergeht! Nach den Kursgewinnen der letzten Wochen ist die Gefahr einer technischen Korrektur nicht zu unterschätzen. Damit könnten sich dann aber auch bald wieder Notierungen ergeben, die einen Einstieg weniger riskant als auf aktuellem Niveau erscheinen lassen.
Stephan Feuerstein
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.