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Zertifikate auf Lufthansa & Infineon: Auf die Highflyer setzen

28.11.17 17:30 Uhr

Zertifikate auf Lufthansa & Infineon: Auf die Highflyer setzen | finanzen.net

Anlagestrategie: Portfoliomanager peppen regelmäßig im letzten Quartal des Jahres ihre Depots auf. Davon profitieren Anleger mit Hebel- und Bonuszertifikaten.

von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Zum Jahresende wenden viele Portfoliomanager einen Trick an, der im Börsenjargon Windowdressing genannt wird. Im vierten Quartal verkaufen die In­vest­mentprofis häufig Verliereraktien und kaufen im Gegenzug die Topwerte des Jahres.



So soll bei Kunden in der Jahresendabrechnung der Eindruck entstehen, dass die Portfoliomanager mit ihren Positionen den richtigen Riecher hatten - und das treibt womöglich die Kurse der Gewinnerpapiere weiter nach oben. Anleger können sich diesen Effekt zunutze machen und auf steigende Kurse dieser Aktien setzen - wie etwa bei Lufthansa.

Die Kranich-Airline hebt in diesem Jahr förmlich ab. Mit einem Plus von rund 130 Prozent ist die Lufthansa-Aktie die klare Nummer 1 im DAX. Aktuell notiert sie bei etwa 28,70 Euro. Angetrieben von gut laufenden Geschäften, niedrigen Ölpreisen und der Übernahme von Teilen von Air Berlin stieg der Kurs auf ein Rekordhoch. Angesichts des globalen Wirtschaftsaufschwungs erwarten Experten weiterhin eine hohe Nachfrage nach Flugreisen sowie ein steigendes Frachtaufkommen.


Für risikobereite Anleger, die davon ausgehen, dass die Lufthansa-Aktie in den kommenden Wochen steigt, könnte sich ein Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE 000 HU9 TVY 3) der HypoVereinsbank eignen. Mit dem Papier, das bis Mitte März 2018 läuft, nehmen sie überproportional an Kurssteigerungen teil. Der Hebel beträgt 3,3. Geht es mit der Aktie in den Keller, drohen jedoch hohe Verluste. Berührt sie die K.-o.-Schwelle von 20 Euro, ist der komplette Kapitaleinsatz verloren.

Wer an das Aufwärtspotenzial des Kranichs zwar glaubt, aber etwas weniger riskieren möchte, der kann sich das Bonuszertifikat von Goldman Sachs (ISIN: DE 000 GD8 56A 5) genauer ansehen. Wenn die Lufthansa-Aktie die Barriere von 23,50 Euro bis zum Laufzeit­ende Mitte Juni 2018 nicht berührt, erzielen Anleger eine ­Bonusrendite von 4,6 Prozent. Sollte der Kurs über das Bonuslevel von 31 Euro steigen, nehmen Investoren vollständig an Gewinnen teil. Wird die Barriere touchiert, wandelt sich das Papier in ein Indexzertifikat. Dann richtet sich die Auszahlung nach dem Aktienkurs.

Mit Halbleitern verdienen

Ein weiterer DAX-Topwert ist die Infineon-Aktie, die in diesem Jahr um rund 50 Prozent zugelegt hat. Ein Grund dafür ist der Boom der Halbleiterindustrie. Da Megatrends wie das Internet der Dinge und Robotik noch eine Weile anhalten werden, stehen die Chancen gut, dass der DAX-Titel auch in nächster Zeit klettert.

Anleger können darauf mit einem Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE 000 CV2 KUP 1) der Commerzbank setzen. Das Papier läuft bis März 2018 und hat einen Hebel von 3,8. Sollte die K.-o.-Schwelle von 18 Euro reißen, kommt es zum Totalverlust.

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