Themenpapiere: Insider mischen mit
Investoren können mit Zertifikaten darauf setzen, dass Manager zum richtigen Zeitpunkt die Aktien der eigenen Firma kaufen.
von Gian Hessami, €uro am Sonntag
Handeln in Deutschland die Insider - also Vorstände und Aufsichtsräte - Aktien der eigenen Gesellschaft, dann müssen sie dies binnen drei Geschäftstagen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) melden. Die Behörde veröffentlicht anschließend diese Käufe. Das könnte auch für Anleger ein Kaufsignal sein. Denn Insider - das liegt auf der Hand - haben einen größeren Einblick in das eigene Unternehmen als Externe.
In den vergangenen Monaten waren mit dieser Strategie denn auch ordentliche Renditen möglich. So berichtete €uro am Sonntag Anfang September (Ausgabe 35/2017) über das Insiderzertifikat der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 DB6 GWD 5). Seither hat das Papier um 13 Prozent zugelegt.
Das Zertifikat bezieht sich auf den Solactive-Insider-Performance-Index, an dem Anleger eins zu eins teilnehmen. Der Index umfasst 14 Unternehmen aus der ersten und zweiten Reihe der börsennotierten deutschen Konzerne. Unter ihnen sind beispielsweise Axel Springer, Wirecard, Deutsche Telekom, Adidas oder BASF. Das Barometer bildet die Kursentwicklung der Bluechips ab, die im zurückliegenden Quartal das höchste Verhältnis von Insiderkäufen bezogen auf die Marktkapitalisierung aufwiesen.
Gute Performance
Die Unternehmen werden in dem unterliegenden Index gleich gewichtet. Die Zusammensetzung wird vierteljährlich angepasst. Die Performance des Zertifikats kann sich auch über einen längeren Zeitraum sehen lassen. In den vergangenen fünf Jahren gab es ein Plus von knapp 100 Prozent. Dividenden der in dem Index enthaltenen Unternehmen fließen in die Berechnung des Barometers ein und kommen somit den Zertifikateanlegern zugute. Für das Portfoliomanagement verlangt die Emittentin eine jährliche Gebühr von 1,5 Prozent.
Außer dem genannten Zertifikat hat sich noch ein anderes Insiderpapier zufriedenstellend entwickelt, über das €uro am Sonntag ebenfalls berichtet hat. Seit Anfang September 2017 kletterte das Insiderzertifikat von der Commerzbank (ISIN: DE 000 CK1 598 4) um immerhin 5,5 Prozent nach oben.
Der Index umfasst nur fünf Werte: Adidas, BASF, Deutsche Post, Eon und ProSiebenSat.1. Das Zertifikat ist aber inzwischen ausverkauft. Die Emittentin hat es zum Stichtag 29. März 2018 gekündigt und stellt deshalb nur noch Geldkurse. Trotz der guten Ergebnisse sind Insiderkäufe natürlich keine Garantie für anziehende Kurse, da der Markt oft unberechenbar ist - selbst für Interne. Sie erhöhen jedoch die Chancen auf Kursgewinne.
Weitere News
Bildquellen: Maxx-Studio / Shutterstock.com, Deutsche Börse