Sportwetten: Nervenkitzel pur
Der Markt für Online-Gambling boomt. Anleger können mithilfe von Zertifikaten auf die weltweit größten börsennotierten Anbieter setzen.
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Die Formel 1 meldet sich mit dem Grand Prix in
Spa (Belgien) aus der Sommerpause zurück. Im Titel-Zweikampf liegt Lewis Hamilton knapp vor Sebastian Vettel. Wem der Motorsport allein als Nervenkitzel nicht genügt, der kann Geld auf den kommenden Weltmeister setzen.
Den Quoten nach ist Mercedes-Pilot Hamilton Favorit. Ein Wettanbieter zahlt zum Beispiel lediglich den 1,4-fachen Wetteinsatz zurück, wenn der Brite Weltmeister wird. Wer auf Vettel setzt und erfolgreich ist, bekommt immerhin den 2,65-fachen Einsatz zurück.
Dass der aktuell Drittplazierte Kimi Räikkönen am Ende die Nummer 1 wird, ist wohl eher unwahrscheinlich. Hier steht die Quote bei sagenhaften 170. Bei einem Wetteinsatz von zehn Euro, gäbe es im Erfolgsfall also 1.700 Euro zurück.
Der Markt für Sportwetten boomt. Im Smartphone-Zeitalter kann man jederzeit und überall wetten. Auf Fußball, Tennis, Basketball, Eishockey und etliche andere Sportarten. Das war in der prädigitalen Ära noch um einiges umständlicher. Damals erhielt man die Quoten noch per Post, Wetten wurden per Telefon angenommen.
Die Quoten werden so gestaltet, dass nach Ausschüttung der Gewinne ein Restbetrag beim Wettanbieter verbleibt. Heute berechnet nicht mehr der Buchmacher, sondern der Computer die Wahrscheinlichkeiten.
Hebel- oder Indexzertifikat
Wettanbieter gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Jedoch sind nur wenige von ihnen börsennotiert. Zu diesen Unternehmen gehört in Deutschland Bet-at-home, dessen Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden.
Für die Zocker unter den Börsianern könnte sich das Faktorzertifikat von Morgan Stanley (ISIN: DE 000 MF1 G7Q 2) auf Bet-at-home eignen. Kursgewinne der Aktie lassen sich mit dreifachem Hebel steigern. Kursverluste werden aber ebenfalls dreifach gehebelt. Die jährliche Managementgebühr ist mit zwei Prozent ganz schön happig.
Wem dies zu riskant ist, für den könnte das endlos laufende Zertifikat der Deutschen Bank (DE 000 DB1 BKX 0) auf den Solactive-Sportwetten-Index interessant sein. Der Basiswert des Zertifikats setzt sich aus den nach Marktkapitalisierung zwölf größten Sportwetten-Anbietern zusammen.
Zu ihnen zählen neben Bet-at-home hierzulande eher unbekannte Unternehmen wie Tabcorp (Australien), Paddy Power Betfair (Irland) und The Stars Group (Kanada).
Anleger nehmen eins zu eins an der Indexentwicklung teil. Dividendenzahlungen der Firmen fließen in die Indexberechnung ein. Das Zertifikat legte in den vergangenen zwölf Monaten um rund zehn Prozent zu. Die Jahresgebühr beträgt 1,5 Prozent.
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