Emerging Markets: Das sind die attraktivsten Zertifikate!

von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Die Schwellenländerbörsen sind zurück auf Kurs. Nach der langen Durststrecke der vergangenen Jahre geht es in Ländern wie Brasilien, Russland, Indien und China wieder bergauf.

"Trotz des Wahlsiegs von Donald Trump und der Angst vor einer protektionistischen Politik der USA entwickeln sich die Schwellenländer besser als die Indus­trienationen", sagt Gabriela Tinti, Fondsmanagerin für Emerging-­Markets-Aktien bei der österreichischen Erste Asset Management. Nach Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird sich die Wachstumsdifferenz zwischen Emerging Markets und entwickelten Ländern bis 2021 von 2,5 auf 3,3 Prozentpunkte ausweiten.

Für Anleger, die den Aktienmärkten der Schwellenländer Potenzial zutrauen, könnte das Indexzertifikat der Commerzbank auf den MSCI Emerging Markets (ISIN: DE 000 CM2 67L 5) interessant sein. Das Barometer spiegelt die weltweite Aktienentwicklung in den Emerging Markets wider. Es enthält rund 800 Titel, unter anderem aus Brasilien, China, Indien, Russland, Südkorea, Südafrika und Taiwan. Die Aktien werden nach Marktkapitalisierung gewichtet. Zu den aktuellen Schwergewichten zählen Samsung, Tencent Holdings, Taiwan Semiconductor und Alibaba.

Bündel oder Einzeltitel

Mit dem Zertifikat nehmen Anleger eins zu eins an der Entwicklung des Index teil. Das Zertifikat brachte es in den vergangenen zwölf Monaten auf ein Plus von rund 25 Prozent. An ­etwaigen Dividendenzahlungen der im Index enthaltenen Unternehmen können Anleger nicht partizipieren, da es sich um einen Preisindex handelt. Und da Investoren mit dem Papier auf ­Unternehmen außerhalb des Euroraums setzen, gehen sie ein Wechselkursrisiko ein.

Wer Einzelwerte nicht scheut, kann auch mit Discountzertifikaten auf ein Schwergewicht des Index setzen. Zum Beispiel mit einem Papier der Commerzbank auf Samsung, das bis Juni 2018 läuft (ISIN: DE 000 CE8 MV2 0). Anleger bekommen es momentan zu einem Rabatt von rund zehn Prozent verglichen mit dem Basiswert.

Derzeit notiert die Aktie bei 990 Dollar. Das Zertifikat kostet 820 Euro, umgerechnet rund 900 Dollar. Sollte die Samsung-­Aktie am Laufzeitende auf oder über dem Cap von 1100 Dollar liegen, erzielen Anleger mit dem Discounter die maximale Rendite von etwa 22 Prozent. Ansonsten orientiert sich die Rückzahlung an der Kursentwicklung der Samsung-Aktie.

Ob nun das Index- oder das Discountzertifikat riskanter ist, liegt im Auge des Betrachters. Einerseits streuen Anleger mit dem Indexpapier ihr Investment auf mehr als 800 Werte. Andererseits nehmen sie an Kursverlusten eins zu eins teil. Mit dem Discounter auf Samsung gerät man erst in die roten Zahlen, wenn der Kurs der unterlegten Aktie um zehn Prozent nachgibt. Allerdings geht man mit dem Papier eben auch ein Klumpenrisiko ein.