Tipp des Tages: Knock-Out-Call auf Newmont

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Gold erreichte in Euro und in Dollar rekordhohe Notierungen. Der wichtigste Antreiber der Preise ist die Sorge um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Weltweit werden milliardenschwere Stützungsprogramme aufgelegt. Firmen und Staaten gleichermaßen legen Anleihen auf, die Zentralbanken kaufen. So wird die Geldmenge extrem ausgeweitet und so viel Geld gedruckt wie nie zuvor. Dazu kommt, dass vielen Zentralbanken auf der Zinsseite kein Spielraum bleibt. Niedrige Zinsen machen Gold noch attraktiver.

Die Rally ist noch nicht zu Ende, glauben Beobachter. Die Prognosen reichen bis hin zu 3.000 Dollar, aktuell kostet die Feinunze rund 1.800 Dollar. Private Investoren setzten auf den sicheren Hafen Gold. So stieg der Bestand beim größten Goldfonds, dem SPDR Gold, auf den höchsten Wert seit 2013. Gemäß dem Branchenverband der Goldminen erhöhten auch die Türkei, Usbekistan und Russland ihre Bestände.

Dabei trifft die Nachfrage auf weniger Angebot. Wegen der Pandemie ging die Produktionsmenge zurück. In Peru sank die geförderte Goldmenge im Mai um 65 Prozent. Beim weltgrößten Goldkonzern Newmont Corp dagegen lagen nur fünf Minen im Schnitt je 45 Tage lang still. Der Goldkonzern senkte seine avisierte Produktion um 400.000 auf sechs Millionen Unzen und hob die veranschlagten Förderkosten von 975 Dollar pro Unze auf 1015 Dollar an. Der gestiegene Goldpreis hat das aber schon längst ausgeglichen. Das gilt umso mehr, als der größte Goldkonzern der Welt Rückenwind von günstigen Energiekosten und von der Währungsseite erhält. Newmont kalkuliert das Jahr sehr vorsichtig mit einem Goldpreis von 1.200 Dollar. Notiert der Preis darüber, bleibt der Großteil des Mehrerlöses als Cashflow auf den Konten der Goldmine. Beim aktuellen Goldpreis dürften es etwa drei Milliarden Dollar sein. Bei einem Goldpreis von 3.000 Dollar wären es dreimal so viel. Der Aktienkurs sollte der Entwicklung folgen. Diese überproportionale Gewinnchance macht den Reiz der Mine gegenüber der Anlage in das Edelmetall selbst aus.

Die Aktie hat das Märztief schnell verlassen und zeigt eine beeindruckende Performance. Mitte Mai gipfelte die US-Notiz mit 67,90 Dollar auf dem höchsten Stand seit 2012. Aktuell konsolidiert der Wert und bietet eine gute Einstiegsgelegenheit mit dem Knock-out-Call. Unter Annahme des aktuellen Wechselkurses würde der Call um rund acht Prozent steigen, wenn die Newmont-Aktie einen Dollar zulegt.

Knock-Out-Call auf Newmont

Emittent: Vontobel
ISIN: DE0 00 VP2 G5N 2
Laufzeit: endlos
K.-o.-Call Kurs am 13.07.2020: 1,30 €
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis variabel: 47,99 $
K.-o.-Schwelle variabel: 49,37 $
Abstand K.-o.-Schwelle: 22,2 %
Hebel: 4,0
Währungsrisiko: Ja
Kurs Basiswert: 61,88 $