Tipp des Tages: Call-Optionsschein auf Vivendi
Der französische Medienkonzern Vivendi hebt Reserven in seiner Musiksparte. Im Kurs der Aktie spiegelt sich das Potenzial noch nicht. Eine gute Chance für einen Call.
von Petra Maier, Euro am Sonntag
Halbzeit bei Rammstein: In Wien beendete die Rockband den ersten Teil ihrer erfolgreichen Welttournee für dieses Jahr. Schon im Mai 2020 geht es in die zweite Runde. Nicht nur die Tour mit einer Million verkaufter Tickets in Europa war ein Megaerfolg. Lange davor durchbrach Rammstein die Schallmauer von einer Milliarde Streams auf Spotify. Damit sind die deutschen Musiker gleich auf mit Bands wie den Beatles, Rolling Stones oder Metallica. Keine Überraschung, dass auch das Rammstein- Label, die Universal Music Group, die Band feiert.
Universal Music Group, eine Tochter des französischen Medienkonzerns Vivendi, ist weltweit der größte Rechteinhaber. Das Unternehmen verdient an der Verwertung über Spotify rund das Doppelte dessen, was der Dienstleister einstreicht. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 24 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro. Der Nettogewinn der Musik-Tochter verdreifachte sich.
Um das Wachstum voranzutreiben, führt Vivendi mit dem chinesischen Technikriesen Tencent Gespräche über eine zehnprozentige Beteiligung und eine spätere Option auf weitere zehn Prozent an der Musik-Tochter. Tencent ist Chinas größter Social-Media-Konzern und mit seinem börsennotierten Streaming-Geschäft Tencent Music Entertainment Group erfolgreich. Universal Music arbeitet bereits seit 2017 in einigen Bereichen mit Tencent zusammen. Die strategische Beteiligung würde Vivendis Musiksparte den Zugang zum chinesischen Markt bringen. Das dürfte deren Wert steigern. Vivendi will maximal 50 Prozent der Musik-Tochter verkaufen. Parallel zu den Tencent-Verhandlungen laufen die Gespräche mit Finanzinvestoren weiter. Analysten sehen inzwischen eine Bewertung von 30 Milliarden Euro für die Musiksparte als Untergrenze.
Nach dieser Betrachtung notiert die Vivendi-Aktie unter Wert. Denn der Bewertung der Musik-Tochter steht gerade einmal eine Marktkapitalisierung von 30,5 Milliarden Euro für den gesamten Konzern gegenüber. Der Pay-TV-Sender Canal+, die Werbeagentur Havas und die Beteiligungen an Ubisoft und Telecom Italia wären in dieser Rechnung praktisch ohne Wert. Die Analysten der Deutschen Bank sehen deshalb für die Aktie Potenzial bis 37 Euro.
Die Volatilität ist gering, Optionsscheine sind günstig. Erreicht die Aktie in der Laufzeit des Calls einen Kurs von 30 Euro, würde sich der Wert des Scheins verdoppeln, würde gar das Kursziel der Analysten erreicht, vervierfachte er sich.
Call auf Vivendi
Emittent: Unicredit
ISIN: DE 000 HZ1 103 0
Laufzeit: 17.06.2020
Bezugsverhältnis: 1,0
Basispreis: 23,00 €
Kurs des Calls am 02.09.2019: 3,44 €
Omega: 5,1
Aufgeld: 3,8 %
Innerer Wert: 2,44 €
Stopp-Kurs Call: 1,69 €
Kurs Basiswert aktuell: 25,40 €
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Bildquellen: ERIC PIERMONT/AFP/Getty Images