Euro am Sonntag-Zerti-Tipp

Tipp des Tages: Call auf Metro

09.09.19 09:30 Uhr

Tipp des Tages: Call auf Metro | finanzen.net

Das Management von Metro hat sich mit der Ablehnung des Übernahmeangebots weit aus dem Fenster gelehnt. Jetzt muss es zeigen, dass mehr möglich ist.

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von Petra Maier, Euro am Sonntag

Daniel Křetínský ist mit seinem Übernahmeangebot für den Handelskonzern Metro klar gescheitert. Sowohl der Vorstand als auch eine Gruppe der Großaktionäre befanden die 16 Euro, die der Investor je Stammaktie geboten hatte, als zu niedrig. Am Ende der Frist wurden nur rund zehn Prozent der Aktien angedient. Das Bieterkonsortium des Tschechen kam inklusive der zugesagten Aktien von Metro-Aktionär Haniel nur auf rund 42 Prozent der Anteile; die Mindest­annahmeschwelle lag bei 67,5 Prozent. Křetínský zog sein freiwilliges Angebot zurück, die angedienten Aktien wurden zurückgebucht. Der Titel notiert jetzt wieder unter dem Übernahmeangebot.

Ist die Sache nun gelaufen? Wahrscheinlich nicht. Risikobereite An­leger können eine gehebelte Wette wagen. Es könnten sich zwei Szenarien ergeben. Erste Variante: Das Management um Firmenchef Olaf Koch zeigt, dass Metro im Alleingang mehr wert sein kann. Sicherlich gibt es dafür Stellhebel: Metro hat das Geschäft stark umgebaut. Gut möglich, das sich die Konzentration auf den Großhandel allmählich auszuzahlen beginnt.

Zudem steht der Verkauf der Real-­Supermärkte inklusive der zugehörigen Immobilien noch aus. Allerdings sind die Gespräche hier ins Stocken geraten. Eine weitere Chance für Koch wäre der erfolgreiche Verkauf des China-Geschäfts. Läuft dieser gut, wird sich das positiv im Aktienkurs niederschlagen. Floppt Koch in diesen Punkten, dürfte sich das zunächst negativ in den Kursen niederschlagen.

Dann könnte Szenario 2 zum Zuge kommen: Im Aktionärskreis dürfte dann schnell der Schwenk eingeleitet werden. Křetínský hält im Moment 17,5 Prozent. Sicherlich will er die Mittel nicht einfach liegen lassen. Mit dem Familienunternehmen Haniel war er sich schon einig, die 15,2 Prozent zu 16 Euro zu übernehmen. Das würde wohl auch in einer neuen Runde gelingen.

Schafft es Metro nicht aus eigener Kraft, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die beiden anderen Großaktionäre, die Beisheim Holding und die Meridian-Stiftung, hinter der die Familie Schmidt-Ruthenbeck steht, Verkaufsbereitschaft zeigen. Sie haben ihre Stimmen von rund 20,8 Prozent gebündelt.

Der ausgewählte klassische Call hebelt die Aktie mit fast dem Fünffachen. Würde die Aktie innerhalb der Laufzeit bis Juni 2020 die Marke von 16 Euro erreichen, brächte der Schein 50 Prozent. Mit jedem weiteren Euro erhöht sich die Rendite um 60 Prozentpunkte.

Call auf Metro

Emittent: Unicredit
ISIN: DE 000 HX9 QRB 2
Laufzeit: 17.06.2020
Kurs Call am 09.09.2019: 1,60 €
Bezugsverhältnis: 1,0
Basispreis: 13,50 €
Aufgeld: 6,7 %
Omega: 4,9
Innerer Wert: 0,66 €
Kurs Basiswert: 14,14 €








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