SGL Carbon: Lösung in Sicht

von Christian Scheidt, ZertifikateJournal

Beim Kohlenstoffspezialisten SGL Carbon steht das Geschäft mit Grafitelektro­den seit Jahren unter Druck. Wegen Überkapazitäten sind die Preise stark gefallen. Doch nun ist eine Lösung in Sicht: Bis Ende des Jahres will SGL Carbon die Sparte verkaufen. Als Vorbereitung darauf war der Geschäftsbereich Performance Products (PP), zu dem die Elektroden gehören, zum 30. Juni rechtlich selbstständig geworden.

Da sich SGL Carbon mit einem Verkauf seines größten Verlustbringers entledigen könnte, reagierten Analysten überwiegend positiv auf die Pläne. Die Baader Bank etwa hat die Einstufung für den Titel auf "Kaufen" belassen - Kursziel 15 Euro. Die Experten sehen gute Chancen, dass bei einem Verkauf der Sparte zumindest der Buchwert erzielt wird. Selbst Pessimisten werden optimistischer: Das Analysehaus S & P Global hat die Aktie von "Strong Sell" auf "Sell" heraufgestuft und das Kursziel von sieben auf elf Euro erhöht. Der geplante Verkauf sei eine richtige Entscheidung, da er die Risiken reduziere und den Barmittelzufluss sowie die Bilanz stärke.

Kein neues Tief in Sicht

Aufgrund der Verkaufspläne dürfte die Aktie so schnell kein neues Tief sehen. Das macht den Titel zu einem interessanten Basiswert für Bonusinvestments.

Bei einem bis Mitte Dezember 2016 laufenden Cap-Bonus-Zertifikat von HSBC liegt die Bar­riere mit acht Euro knapp unter dem Mehrjahrestief. Die mögliche Rendite beträgt trotz des großen Risikopuffers von annähernd 29 Prozent 7,50 Prozent (ISIN: DE 000 TD5 C8U 2).