Qualitätsaktien-Index: Walmart schlägt im Web zurück

von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Walmart wirkt auf den ersten Blick wie ein Dinosaurier im Zeitalter der Digitalisierung. Die riesigen, spartanisch eingerichteten Supermärkte, allein im Heimatmarkt USA sind es 4.672 Filialen, sind der Kern des Geschäfts des weltgrößten Einzelhandelskonzerns. Sie liefen lange Zeit eher recht als schlecht. Walmart litt spürbar unter der Konkurrenz der digitalen Rivalen, allen ­voran den Attacken des Onlineriesen Amazon.

Inzwischen aber schlägt der Dino zurück. Vorstandschef Doug McMillon investiert kräftig in den Ausbau des Online­geschäfts - und legt großen Wert auf aktuelle Trends wie Frischkostlieferungen zu den Kunden nach Hause. Jüngst hat McMillon eine Allianz mit dem chinesischen Onlinehändler JD.com abgeschlossen, an dem Walmart rund zwölf Prozent der Anteile hält. Das Ziel: Gegenattacken auf globale Webgrößen wie Amazon oder die chinesische Nummer 1, Alibaba.

Die Strategie trägt Früchte, die Amerikaner fassen im digitalen Handel zusehends Fuß. Und der Kurs steigt, allein seit Jahresanfang hat das Papier inklusive Dividenden fast 30 Prozent gewonnen. Im Portfolio der zehn Qualitätsaktien ist Walmart deshalb inzwischen drittgrößter Wert. Besser haben sich nur der britische Händler für Reisebedarf WHSmith sowie der US-Pharmakonzern Bristol- Myers Squibb entwickelt. Das Zertifikat brachte auf zwölf Monate gerechnet rund elf Prozent Rendite.

Die zehn Qualitätsaktien (pdf)