Euro am Sonntag-Zerti-Tipp

Ölpreis: Auf den Seitwärtstrend setzen!

28.04.17 09:30 Uhr

Ölpreis: Auf den Seitwärtstrend setzen! | finanzen.net

Geringere OPEC-Förderung stützt den Kurs, eine höhere US-Produktion ­deckelt den Preis. Ein ideales Seitwärtsszenario für Inline-Optionsscheine.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

74,23 USD -0,14 USD -0,19%

70,13 USD 0,01 USD 0,01%

von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Seit einigen Monaten bewegt sich der Preis für ein Fass der Nordseeölsorte Brent in einer Spanne von rund 50 bis circa 58 Dollar - und einiges spricht dafür, dass dies vorerst so bleibt. Risikobewusste Anleger können auf dieses Seitwärtsszenario mit einem Inline-Optionsschein setzen.



Ende November des vorigen Jahres hatten sich die in der OPEC organisierten Förderländer auf eine Drosselung ihrer Produktion geeinigt, Nicht-OPEC-Staaten wie Russland schlossen sich an. Die Vereinbarung gilt nur für das erste Halbjahr 2017. Viele Beobachter rechnen aber fest mit einer Verlängerung um sechs Monate. Auch wenn der saudi-­arabische Energieminister Khalid al-Falih Anfang der Woche sagte, es sei noch zu früh für eine Entscheidung.

Vereinbarung zeigt Wirkung

Die Produktionsdrosselung, mit der das Überangebot am Markt begrenzt und der Ölpreis gestützt werden sollte, zeigt Wirkung. So ging auch im März die tägliche globale Produktion zurück, wie die Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) belegen. Demnach haben die OPEC-Staaten ihre Kürzungsquoten zu 99 Prozent umgesetzt, die Nicht-OPEC-Länder zu 68 Prozent. Daher ist seit Ende November der Preis für ein Barrel (Fass à 159 Liter) nur kurzzeitig knapp unter 50 Dollar gerutscht.

Kurs mit Boden und Deckel

Nach unten scheint der Preis gut abgesichert, Analysten sprechen gar vom OPEC-Floor, einem Boden für den Ölpreis durch die Vereinbarung des Kartells. Zuletzt haben den Kurs auch die geopolitischen Spannungen nach dem US-Luftangriff in Syrien angetrieben. Nach oben ist der Ölpreis durch eine Ausweitung der Schieferölproduktion in den USA gedeckelt, Analysten nennen das den Shale-Cap in Anlehnung an den englischen Begriff für Schiefer. Denn bei höheren Preisen lohnt sich die Förderung mittels Fracking eher, das Angebot steigt und lastet auf dem Ölpreis. Schon infolge des seit November gestiegenen Kurses ist die US-Schieferölproduktion kräftig ausgeweitet worden.

Mit einem Inline-Optionsschein der Deutschen Bank können Anleger darauf setzen, dass der Brent-Preis bis 26. Juli zwischen 30 und 66 Dollar bleibt (ISIN: DE 000 DL7 XTS 0). Es winkt eine Rendite von 8,2 Prozent, das entspricht 31 Prozent per annum. Der Kurs­korridor ist breit gewählt, damit auch größere Schwankungen folgenlos bleiben - wird eine der beiden Grenzen während der Laufzeit berührt, droht Totalverlust.

Bildquellen: Jim Barber / Shutterstock.com, Kokhanchikov / Shutterstock.com