Airbag-Zertifikate: Schutz beim Crash
Anleger können mit den Papieren an Kursgewinnen teilnehmen - und reduzieren zugleich das Risiko in fallenden Märkten
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Er kommt irgendwann, der Crash - die Frage ist nur, wann. Trotz Brexit und Bankenkrise sind die Aktienmärkte bislang noch nicht richtig abgestürzt. Doch an der Börse herrscht bekanntlich nicht immer eitel Sonnenschein. Anleger können sich gegen Kurseinbrüche allerdings absichern, zum Beispiel mit Airbagzertifikaten. Auch wenn man mit ihnen nicht unbedingt gänzlich unversehrt bleibt, im Fall eines Falles schützt der Airbag zumindest vor größeren Verletzungen.
Das Prinzip: Bei Emission wird der Startwert des Basiswerts, etwa eine Aktie oder ein Index, fixiert. Notiert der Basiswert am Laufzeitende des Zertifikats über dem Startwert, erhalten Anleger dieses Plus eins zu eins. Neben dem Startwert ist die Airbagschwelle wichtig, die unter dem Startkurs des Basiswerts liegt. Befindet sich der Basiswert am Laufzeitende zwischen Startwert und Schwelle, erhalten Anleger den Nominalwert des Zertifikats ausgezahlt. Verluste entstehen erst dann, wenn der Basiswert am Laufzeitende unter der Airbagschwelle liegt. Aufgrund des Airbageffekts fallen die Verluste dann aber geringer aus als bei einem Direktinvestment in den Basiswert. Mit welcher Partizipationsrate man genau an den Kursverlusten teilnimmt, können Anleger dem Produktinformationsblatt (PIB) entnehmen oder im Zweifelsfall den Emittenten über die Hotline fragen.
Mit großem Puffer
Airbagzertifikate gibt es auch mit Gewinnbegrenzung (Cap). Der Vorteil dieser Cap-Papiere: Entweder können Anleger damit überproportional von Kursanstiegen profitieren oder einen besonders großen Sicherheitspuffer in Anspruch nehmen.Ein Beispiel für ein Cap-Airbagzertifikat mit komfortablem Puffer ist ein Papier von der Deutschen Bank auf den DAX (ISIN: DE 000 DB9 TVD 4). Der DAX-Startwert beträgt 9990 Punkte. Da der Index aktuell über diesem Niveau notiert, liegt der Kaufpreis des Zertifikats mit 101,72 Euro über dem Nennbetrag von 100 Euro.
Das Zertifikat läuft bis März 2021, die Sicherheitsschwelle liegt bei 6.493,50 Punkten und der Cap bei 13.186,80 Punkten. Notiert nun der DAX am Laufzeitende über 9.990 Zählern, nehmen Anleger eins zu eins bis zum Cap teil; pro Schein erhält man maximal 132 Euro.
Notiert der DAX auf oder unter dem Startwert, aber noch auf oder über der Airbagschwelle, dann erhalten Anleger 100 Euro pro Zertifikat. Liegt der Index unter der Schwelle, nehmen Anleger im Verhältnis 1:1,5385 an der Wertentwicklung des Index teil. Bricht der DAX im Vergleich zum Startwert beispielsweise um 54,50 Prozent auf 4545 Punkte ein, so verlieren Anleger lediglich 30 Prozent des Nennwerts und bekommen am Ende noch 70 Euro ausgezahlt.
Wer lieber auf europäische Aktien setzen möchte, kann auf ein Airbagzertifikat mit Cap der Deutschen Bank auf den Euro Stoxx 50 zurückgreifen (ISIN: DE 000 DB9 TWX 0) .
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