Inline-Optionsscheine auf Öl: Treibstoff fürs Depot
Die Volatilität treibt die Renditen von Papieren, mit denen Anleger auf einen bestimmten Kurskorridor des Ölpreises setzen können.
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von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Rohöl ist neben Gold der meistgehandelte Rohstoff der Welt. In diesem Jahr kletterte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zunächst von 54 auf 67 Dollar. Jüngst sorgte jedoch eine Twitter-Mitteilung des US-Präsidenten für eine Unterbrechung des Trends. Donald Trump forderte die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) auf, etwas gegen die aus seiner Sicht zu hohen Ölpreise zu unternehmen.
"Die OPEC hat eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder sie kürzt die Produktion wie vereinbart und riskiert damit, den Zorn des US-Präsidenten auf sich zu ziehen", schreiben die Rohstoffanalysten der Commerzbank, "oder sie lässt den Ölpreis angesichts der steigenden Nicht-OPEC-Produktion vor allem aus den USA unter 60 Dollar je Barrel fallen."
Die Ungewissheit über die weitere Ölpreisentwicklung verunsichert die Börsen. Eine steigende Volatilität am Ölmarkt verbessert aber die Renditekonditionen bei Inline-Optionsscheinen. Diese sind mit einer unteren und einer oberen Knock-out-Barriere ausgestattet. Berührt der Basiswert bis zum Laufzeitende keine der beiden Kursmarken, winken hohe Gewinne. Allein: je schwankungsintensiver der Basiswert, desto riskanter das Investment. Wird eine der beiden Schwellen verletzt, ist der komplette Kapitaleinsatz verloren.
Großer Abstand zu Barrieren
Aktuell notiert Brent-Öl bei 66 Dollar. Attraktiv könnte der Inliner der Société Générale auf Brent (ISIN: DE 000 ST5 90X 0) sein, der eine untere Barriere bei 45 Dollar und die obere Barriere bei 85 Dollar setzt. Der Abstand des aktuellen Ölpreises
zu den beiden Kursmarken liegt bei rund 30 Prozent. Das Papier läuft bis Mitte September 2019. Bewegt sich Brent bis dahin innerhalb des Korridors, also über 45 und unter 85 Dollar, dann erhalten Anleger zehn Euro ausgezahlt. Beim Briefkurs von 8,44 Euro ergibt sich eine Rendite von 18,5 Prozent. Dies sind per annum 34 Prozent.
Mutigere Anleger können einen Inliner mit einem engeren Kurskorridor wählen. So befindet sich bei dem Schein (ISIN: DE 000 ST7 91N 5) der Société Générale, der ebenfalls bis Mitte September 2019 läuft, die untere Barriere bei 50 Dollar und die obere bei 85 Dollar. Auch hier werden im Erfolgsfall zehn Euro ausgezahlt. Bei einem Briefkurs von 7,06 Euro beträgt die Rendite 41,6 Prozent.
Investoren sollten aufgrund des Totalverlustrisikos den Ölpreis ständig im Blick haben. Kommt dieser einer Barriere bedrohlich nahe, können die Anleger Inliner bereits vor Fälligkeit verkaufen. Lieber ein Minusgeschäft als ein Totalverlust.
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