Tipp des Tages: Knock-Out-Call auf Atos SE

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Es war ein herber Schlag. Vergangenen Dezember hatte der französische Rüstungskonzern Thales den IT-Dienstleister Atos bei der Übernahme der niederländischen Gemalto ausgestochen. Die Niederländer hätten gut zu Atos gepasst. Insbesondere die Lösungen für sichere Online-Zahlungssysteme hätte Atos über sein Netzwerk gut vermarkten können.

Die Enttäuschung darüber ist dem Aktienkurs noch deutlich anzusehen. Seit dem Allzeithoch im Herbst 2017 verlor die Notiz rund ein Fünftel an Wert. Die Investoren befürchten wohl, dass Atos seine bisher erfolgreiche Wachstumsstrategie, zu der auch Zukäufe gehören, nun nicht mehr weiterverfolgt. Das seit 1995 an der Börse notierte Unternehmen bewies in der Vergangenheit ein gutes Händchen bei seinen Käufen. Die im Jahr 2010 erworbene Siemens-Sparte IT Solutions and Services wurde nahtlos integriert. Das Geschäft mit den Schwerpunkten Cybersicherheit und künstliche Intelligenz läuft bestens und übertraf alle Erwartungen. Ende März kündigten Siemens und Atos an, die Zusammenarbeit ausbauen zu wollen. Das Investitionsprogramm werde um 100 Millionen Euro auf 330 Millionen Euro aufgestockt.

2014 verstärkte Atos die Bereiche Big Data und Cybersecurity mit der Übernahme der französischen IT-Firma Bull. Gleichzeitig wurden alle Geschäfte mit Zahlungsaktivitäten in die börsennotierte Worldline ausgegliedert. Beim Börsengang wurde Worldline mit 2,4  Milliarden Euro bewertet. Heute ist der Zahlungsabwickler mehr als doppelt so schwer und liefert jährlich hohe Wachstumsraten. Davon profitiert Atos, das 70 Prozent der Aktien hält.

Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Der Gewinn legte überproportional zu. Für das laufende Jahre erwartet das Management einen Anstieg um zehn Prozent. Dank der soliden Bilanz und des hohen Cashflows ist die Kasse gut gefüllt. Deshalb werden die Franzosen weiterhin Firmen kaufen und integrieren und so den Ertrag überproportional steigern.

Irgendwann wird das Umsatz- und Gewinnwachstum auch den Aktienkurs wieder anschieben. Möglicherweise ist nun, vor den Zahlen zum ersten Quartal und bei einem Kursniveau nahe der 100-Euro-Marke, eine gute Chance für den Wendepunkt gekommen. Die Analysten von Kepler Cheuvreux stufen den Wert jedenfalls mit einem Kursziel von 140 Euro auf "Kaufen" ein. Mutige Anleger hebeln das Potenzial mit einem K.-o.-Call.

Knock-out-Call auf Atos SE

Emittent: BNP Paribas
ISIN: DE 000 PB8 U0K 7
Laufzeit: Endlos
K.-o.-Call Kurs am 09.04.2018: 2,62 €
Basispreis variabel: 86,7254 €
K.-o.-Schwelle variabel: 91,0617 €
Bezugsverhältnis: 1,0
Hebel: 4,5
Aufgeld: 0,45 %
Abstand zur K.-o.-Schwelle: 18,7 %
Stoppkurs Basiswert: 97,50 €