Stay-Low-Optionsscheine: Besser drunter bleiben
Mit Hebelpapieren können Anleger auf ein begrenztes Aufwärtspotenzial des Euro gegenüber dem US-Dollar setzenBesser drunter bleiben.
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Anleger, die in US-Werte investiert sind, wird es besonders schmerzen: Der Dollar hat gegenüber dem Euro mächtig an Boden verloren. Für die vergangenen zwölf Monate steht ein satter Währungsverlust von 15 Prozent zu Buche.
Experten begründen die Eurostärke mit den sich aufhellenden Konjunkturaussichten in Europa und der gestiegenen politischen Stabilität der Eurozone nach dem Sieg Emmanuel Macrons bei den Wahlen in Frankreich. Seit Jahresbeginn tendiert das Währungspaar seitwärts. Einerseits belastet der Handelsstreit zwischen den USA und China den Dollar. Andererseits spricht das Zinsniveau für den Greenback. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentieren jährlich mit rund 2,8 Prozent - zehnjährige Bundesanleihen erzielen hingegen nur 0,5 Prozent Rendite.
Derzeit ist der Euro etwa 1,22 Dollar wert. Charttechnisch zeigt er bei 1,26 Dollar einen robusten Widerstand. An dieser Marke verkauften die Marktteilnehmer in den vergangenen Wochen immer wieder ab. Risikobereite Anleger können nun mit Stay-Low-Optionsscheinen darauf setzen, dass der Euro gegenüber dem Greenback keine großen Sprünge macht.
Das Prinzip dieser Papiere: Wenn der Basiswert die festgelegte Kursbarriere bis zum Laufzeitende nicht berührt, erhalten Anleger exakt zehn Euro ausgezahlt. Mit den Hebelprodukten sind hohe Gewinne möglich. Geht die Wette jedoch nicht auf, drohen große Verluste. Falls die Barriere reißt, ist der komplette Kapitaleinsatz verloren.
Schwelle bei 1,27 Dollar
Wegen des charttechnischen Widerstands von 1,26 Dollar könnte sich ein Stay-Low-Schein mit einer ein wenig komfortableren Knock-out-Schwelle von 1,27 Dollar anbieten. Etwa ein Papier der Société Générale (ISIN: DE 000 SC5 09H 2), das bis Mitte Juni 2018 läuft. Der Schein kostet aktuell 8,10 Euro. Berührt der Eurokurs bis dahin zu keinem Zeitpunkt die Marke von 1,27 Dollar, erhalten die Anleger zehn Euro ausgezahlt. Dies entspricht dann einer Rendite von 23,5 Prozent.
Anleger, die etwas vorsichtiger agieren möchten, wählen ein Produkt mit einer höheren Barriere. Ein Stay-Low-Schein der Société Générale (ISIN: DE 000 SC5 09G 4), der ebenfalls bis Mitte Juni 2018 läuft, hat die Barriere bei 1,28 Dollar. Bei einem Kaufpreis von 8,80 Euro ergibt sich eine maximal mögliche Rendite von rund 13,4 Prozent.
Anleger können Stay-Low-Papiere bei Bedarf bereits vor Laufzeitende verkaufen. Entweder um erzielte Buchgewinne zu realisieren oder - falls sich die Markterwartung nicht erfüllt - um einen Totalverlust zu vermeiden.
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