Benzin-Zertifikate: Treibstoff fürs Depot
12.05.16 17:30 Uhr
Anleger können sich mit Partizipations-Zertifikaten gegen künftig steigende Spritpreise absichern.
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von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Der Ölpreis steigt und steigt. Allein im April verteuerte sich die Nordseesorte Brent im Monatsvergleich um rund 22 Prozent - das ist der stärkste Monatszuwachs seit fast sieben Jahren. Die Tendenz hält schon seit Mitte Januar an. Damals kostete ein Barrel (159 Liter) Öl nur knapp 30 US-Dollar, inzwischen notiert das schwarze Gold wieder bei rund 44 Dollar.
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Ein Grund für die jüngsten Kursanstiege ist der schwache US-Dollar. Das macht Öl in Nicht-Dollar-Ländern günstiger und lässt die Nachfrage - und damit wiederum die Preise - steigen. Dies bekamen zuletzt auch die Autofahrer zu spüren. Noch vor Kurzem zahlten sie für einen Liter Diesel weniger als einen Euro, jetzt liegt der Preis wieder über der Ein-Euro-Marke.
Anleger, die von weiter steigenden Spritpreisen ausgehen, können sich mit Zertifikaten dagegen absichern. Am besten, sie setzen mit den Derivaten direkt auf Benzin und nicht auf Öl. Denn obwohl sich die Preise für Rohöl und das daraus raffinierte Benzin grundsätzlich in die gleiche Richtung bewegen, entwickeln sich die Kurse nicht eins zu eins im Gleichklang.
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Entscheidend für den Spritpreis ist nämlich nicht nur die Ölnotierung, sondern auch die Nachfrage nach den verarbeiteten Produkten wie Benzin und Diesel. So ist es möglich, dass Raffinerien in Urlaubszeiten die Nachfrage nicht decken können. Dann kann der Spritpreis unabhängig vom Ölpreis steigen.
Währungsrisiko beachten
Benzin wird an den Warenterminbörsen in Form von Future- Kontrakten gehandelt. Partizipations-Zertifikate auf diese Futures bilden die Entwicklung des Basiswerts ab. So hat die Deutsche Bank ein endlos laufendes Papier auf Benzin (ISIN: DE 000 DB5 BEN5) emittiert. Das Zertifikat ist nicht devisengesichert. Soll heißen: Steigt der Dollar gegenüber dem Euro, kommt es für Anleger aus dem Euroraum zu Währungsgewinnen. Legt hingegen der Euro gegenüber dem Greenback zu, entstehen Währungsverluste. Wer dem Devisenrisiko entgehen will, kann ein Benzin-Zertifikat der Société Générale (ISIN: DE 000 SG0 D0D 4) erwerben, bei dem der Wechselkurs keine Rolle spielt. Die Absicherungsgebühr kostet jährlich nicht unbeträchtliche 2,76 Prozent.Zuletzt funktionierte die Absicherungsstrategie. So verteuerten sich die Spritpreise an den Tankstellen in den letzten drei Monaten um zehn Prozent. Der Kurs des Benzin-Zertifikats der Deutschen Bank stieg zeitgleich um zwölf Prozent. Das Papier der Franzosen kletterte im selben Zeitraum um fast 13 Prozent. Auch in den nächsten Monaten dürfte die Strategie aufgehen.
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Mit dem Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE 000 SG0 8XC 5) der Société Générale hebeln Anleger den Benzinpreisanstieg mit dem Faktor 1,77. Damit sichern sie nicht nur den Benzinpreisanstieg ab, sondern machen noch Zusatzgewinn. Der Hebel wirkt auch in die andere Richtung, entsprechend steigt das Verlustrisiko.
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