Stahlindustrie: Da funkt es wieder
Die Stahlkonzerne scheinen das Schlimmste überstanden zu haben. Mit einem Aktien-Basket können Anleger auf die Branche setzen.
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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Zu Jahresbeginn herrschte noch Weltuntergangsstimmung im Stahlsektor. Inzwischen kehrt die Zuversicht zurück. Das ist auch an den Aktienkursen der großen globalen Stahlkonzerne ablesbar, die sich in den vergangenen Monaten deutlich erholt haben.
Grund dafür ist vor allem, dass die Preise für wichtige Stahlprodukte zweistellig kletterten. Da sich auch die globale Nachfrage gemäß der Weltstahlvereinigung leicht um 0,2 Prozent belebt hat, sind Umsätze und Gewinne der Firmen gestiegen. 2015 war die Nachfrage um drei Prozent eingeknickt.
Entscheidend für die besseren Geschäfte der Stahlproduzenten in Europa und den USA ist aber vor allem, dass China, wo global mit Abstand am meisten Stahl hergestellt wird, dieses Jahr weniger exportiert als 2015. Wegen Immobilienboom und Infrastrukturprogrammen verbrauchen die Chinesen einen großen Teil des Materials selbst.
Zudem erheben die USA und Europa seit diesem Jahr Schutzzölle auf billigen chinesischen Stahl, um ihre heimische Industrie abzuschirmen. Vor allem die USA zeigten sich mit Zöllen von bis zu 260 Prozent sehr restriktiv. Diese Politik wird sich unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump eher noch verschärfen. Auch in der EU, wo die Zölle derzeit nur zehn bis 20 Prozent betragen, wird über höhere Aufschläge diskutiert.
Das und eine leichte prognostizierte Zunahme von 0,5 Prozent bei der weltweiten Stahlnachfrage wird auch 2017 den Sektor stützen. Eine nachlassende Bautätigkeit in China könnte zwar die für die Ausfuhr verfügbare Menge dort erhöhen, jedoch versucht die Regierung in Peking, durch Fusionen von Stahlriesen die hergestellte Menge des Materials zu begrenzen. So will Peking Entgegenkommen zeigen, um nicht einen internationalen Handelskonflikt zu riskieren.
"Zudem dürfte sich in Brasilien 2017 durch die ökonomische Erholung die schwache Stahlnachfrage erholen. Indien macht sich überdies auf, die USA als zweitgrößten Stahlverbraucher nach China zu überholen", sagt Sven Diermeier, Rohstoffanalyst beim Analysehaus Independent Research.
Moderate Gewinne noch drin
Der Großteil der positiveren Aussichten für die Branche ist in den Kursen der global wichtigsten Stahlkonzerne bereits enthalten, die zuletzt kräftig haussierten. Moderate Kursgewinne sind aber noch möglich.Dazu eignet sich der Endlos-Stahlbasket der Raiffeisen Centrobank (ISIN: AT 000 061 531 5). Er enthält acht global tätige Bluechips des Sektors. Größte Positionen sind Austrias Voestalpine mit 22 Prozent Anteil vor Russlands Severstal (20), Nucor (USA, 18), Vale (Brasilien, 11) und Thyssenkrupp mit 9,2 Prozent Gewicht. Die Zusammensetzung des Aktienkorbs wird nicht geprüft, dafür entfällt die Managementgebühr. Anleger verzichten auf Dividenden. Der Spread ist ein Prozent. Eine Devisensicherung gibt es nicht.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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Bildquellen: jordache / Shutterstock.com, SARIN KUNTHONG / Shutterstock.com
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