Rendite trotz Schaukelbörse: Die richtige Anlagestrategie für volatile Märkte

In unsicheren Marktphasen fehlen den Börsen klare Trends. Die Rückkehr der Volatilität an den Finanzmärkten bietet jedoch gerade mutigen Anlegern einzigartige Chancen, um die Renditen ihrer Portfolios aufzubessern.
Werte in diesem Artikel
Drohungen zu möglichen Strafzöllen zwischen den USA und China, ein mögliches Platzen des Iran-Atomabkommens, neue Russland-Sanktionen und die Angst vor zu schnell steigenden US-Zinsen haben die Volatilität zurück an die Märkte gebracht. Die Volatilität ist eine Kennzahl, welche den Schwankungsbereich von Wertpapierkursen innerhalb eines bestimmten Zeitraums angibt. Je größer diese Spanne wird, desto volatiler und somit auch risikoreicher ist eine Aktie oder ein ganzer Markt.
Negativ Korrelation bietet Chancen
Der für den deutschen Aktienmarkt gängigste Volatilitätsindex ist der VDAX-New, welcher schon 2005 seinen Vorgänger VDAX ablöste. Der auch als "Angstbarometer" bezeichnete Index wird täglich von der Deutschen Börse berechnet und veröffentlicht. Er misst die implizite Volatilität von den an der Eurex gehandelten Optionen auf den DAX mit einer Restlaufzeit von 30 Tagen. Der Stand des VDAX-New sagt dabei jedoch nichts über die Richtung des DAX aus, sondern nur über die erwartete Schwankungsbreite in der Zukunft. Das amerikanisches Pendant zum VDAX-New ist der CBOE Volatility Index (VIX), welcher die Schwankungsbreite des US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 widerspiegelt. Da die Volatilität an der Börse eine negative Korrelation mit den Aktienrenditen aufweist, können sich gerade Finanzprodukte, welche an der Volatilität partizipieren, als gute Depotbeimischung und Risikostreuung erweisen.
Zwei Wege zum Vola-Investment
Wer als klassischer Buy-and-Hold-Anleger auch in zittrigen Börsenzeiten mithilfe einer zunehmenden Volatilität eine ordentliche Rendite erzielen möchte, kann entweder direkt auf zunehmende Kursschwankungen setzen oder mit Optionsscheinen von der Volatilität profitieren. Sogenannte Exchange-traded-Notes (ETNs), also börsengehandelte Inhaberschuldverschreibungen, ermöglichen es sogar Privatinvestoren, in die Volatilitätsindizes zu investieren. ETNs garantieren dem Kunden beispielsweise eine 1-zu-1 Partizipation am VDAX-New oder VIX. Allerdings ist das Angebot solcher Vola-ETNs relativ begrenzt. So beschränken sich die Basiswerte dieser Produkte ausschließlich auf den US-amerikanischen Volatilitätsindex VIX. So wie beispielsweise der iPath S&P 500 VIX Short-Therm Futures ETN von Barclays.
Hauptprobleme der ETNs
Im Gegensatz zu einen ETF handelt es sich bei der Anlagesumme in einem ETN jedoch nicht um Sondervermögen, somit trägt der Anleger neben dem herkömmlichen Kursrisiko außerdem auch ein Emittentenrisiko. Dies bedeutet, dass der Investor alle seine Ansprüche verliert, wenn das emittierende Kreditinstitut in die Insolvenz rutscht. Des Weiteren kommt es bei der Anlage in ETNs zu Rollverlusten, da die zugrundeliegenden Basiswerte permanent am Futures-Markt neu eingekauft werden müssen. Je länger solche Produkte als Investment dienen, desto eher verlieren sie an Wert.
Straddle-Strategie mit Optionsscheinen
Neben dem Kauf eines ETNs bietet sich für nervenstarke Privatinvestoren auch die Möglichkeit, mit einer Optionsstrategie von einer zunehmenden Volatilität zu profitieren. Beim sogenannten Straddle kauft ein Investor sowohl einen Call- als auch einen Put-Optionsschein mit der identischen Laufzeit. Sollte es zu größeren Kursschwankungen kommen, kann der Anleger in beide Richtungen profitieren. Dabei sollten jedoch beide Optionsscheine so nah wie möglich am Ausübungspreis gekauft werden, das heißt, beide Papiere sollten unmittelbar am aktuellen Kurs des Basiswertes liegen.
Mit der Straddle-Strategie erzielt der Investor Gewinne, wenn sich der zugrundeliegende Basiswert während der Laufzeit des Optionsscheins nach oben oder unter bewegt. Dies lohnt sich für den Investor jedoch nur, wenn der Break-Even-Preis erreicht werden kann. Um diesen zu ermitteln, werden die Optionsscheinpreise addiert und durch das Bezugsverhältnis dividiert und anschließend vom Kurs des Basiswertes abgezogen oder hinzugerechnet.
Straddle-Beispiel:
Der Aktienkurs einer AG XY steht gegenwärtig bei 50 Euro. Der Investor entscheidet sich für eine Straddle-Strategie und kauft 500 Call- und 500 Put-Optionsscheine. Diese haben jeweils einen Basispreis von 50 Euro, ein Bezugsverhältnis von 1:1 und eine Restlaufzeit von 12 Wochen zu einem Kurs von jeweils 3 Euro pro Schein. Für die insgesamt 1.000 Optionsscheine bezahlt der Investor somit 3.000 Euro. Damit die Strategie erfolgreich umgesetzt werden kann, muss zum Verkaufszeitpunkt eine Gattung der Optionsscheine also mindestens über 3.000 Euro notieren. Die Aktie der AG XY müsste dazu entweder auf unter 44 Euro fallen oder auf mehr als 56 Euro steigen. Sollte die Aktie auf 44 Euro fallen, würde der Wert des Put-Optionsscheins auf 6 Euro steigen, während der Call-Optionsschein wertlos verfallen würde.
Sollte der Kurs der AG XY aber beispielsweise auf 60 Euro steigen, würde zwar die Put-Option verfallen, jedoch würde die Call-Option auf 10 Euro steigen. Abzüglich des gesamten Kaufpreises hätte der Investor so einen Gewinn von 2.000 Euro erzielt.
Vola-Wetten sind zunehmend Tagesgeschäft
Anleger, die in einen Vola-ETN investieren oder auch eine Straddle-Strategie fahren, müssen ihre Positionen permanent im Blick behalten. Aufgrund der Rollverluste eignen sich gerade ETNs keinesfalls für langfristige Investments und auch bei der Straddle-Strategie gibt es ein hohes Verlustrisiko. Call- und Put-Optionsscheine verfallen beispielsweise wertlos, wenn sich der zugrundeliegende Basiswert des Optionsscheins innerhalb der Laufzeit nicht von der Stelle bewegt. Aufgrund dessen besitzen derartige Vola-Taktiken deutlich höhere Verlustrisiken als klassische Buy-and-Hold-Strategien.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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